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Vorarlberg
14.11.2022

Nach Amoklaufdrohung: Psychologen begleiten die Kinder

Die Mittelschule in Dornbirn-Haselstauden wurde nach einer Amoklauf-Drohung durch die Polizei hermetisch abgesperrt
Die Mittelschule in Dornbirn-Haselstauden wurde nach einer Amoklauf-Drohung durch die Polizei hermetisch abgesperrt Bild: vorarlberg.orf.at
Am Freitag wurde die Mittelschule in Dornbirn-Haselstauden nach Amoklauf-Drohung von der Polizei grossräumig abgesperrt. Die Schüler mussten bis zur Entwarnung in ihren Klassen bleiben und werden jetzt psychologisch betreut.

Was war geschehen? Ein 16-jähriger Burgenländer rief am Freitag in der Schule an und kündigte einen Amoklauf an. Der 16-Jährige wählte um 9.45 Uhr die Kummernummer der Schule und sagte, dass im Laufe des Tages ein 20-jähriger Mann in die Schule stürmen werde.

Strassensperren und grossräumige Absperrung

Die alarmierte Polizei errichtete daraufhin unverzüglich Strassensperren und sperrte das Gebiet um die Schule grossräumig ab. Nach rund zwei Stunden konnte die Polizei Entwarnung geben. Rund 330 Schüler verteilt auf elf Klassen waren zum Zeitpunkt der Drohung im Schulgebäude. Sie mussten vorerst in ihren Klassen bleiben und wurden von Mitgliedern der Elite-Polizeitruppe Cobra bewacht.

Um diesen Schock besser verarbeiten zu können, wird der Unterricht am heutigen Montag von Psychologinnen und Psychologen begleitet und wird der jeweilige Klassenvorstand den ganzen Tag in seiner Klasse sein. Mit dieser Massnahme, so Schuldirektor Wilfried Ederer gegenüber dem ORF, solle den Kindern und den Eltern signalisiert werden, dass alle, die über den Vorfall reden wollen, eine Ansprechperson zur Verfügung stehe.

Drohungen von Eltern schlechter verkraftet

«Umso älter wir werden, umso mehr Gedanken haben wir, umso mehr Vorerlebnisse haben wir schon erfahren», erklärt Psychotherapeut Michael Kögler. Daher würden Eltern solche Drohungen, wie jene am Freitag mit einem Amoklauf, schlechter verkraften als die unmittelbar betroffenen Kinder. Und daher sei bei den betroffenen Kindern nicht mit langfristigen psychischen Folgen zu rechnen.

Für die meisten Kinder sei es recht einfach, alles rasch zurück in den Bereich der Normalität zu bringen, sagt Kögler. Sie seien dazu in der Lage, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass dieses Ereignis stattgefunden habe, aber dass es sie nicht belaste.

rheintal24/gmh/uh