Der Musikverein Berneck und seine Dirigenten. Das ist ein Thema für sich. Denken wir zurück an vergangenes Jahr. Als der damalige Stammdirigent Bruno Ritter nur wenige Tage vor dem Unterhaltungsabend erkrankte. Und der kurzfristig eingesprungene Ersatz Reinhard Schäfer die Musiker mit Bravour durch den Abend führte.
Rocktoberfest mit Dirndl und Lederjacken
Neuer Taktstockführer
Genau vor einem Jahr stand der Unterhaltungsabend unter dem Titel «Berneck´s next top Dirigent». Dabei wurde Tobias Scherer aus Konstanz als neuer Taktstockführer vorgestellt. Was auch schon wieder Geschichte ist. Denn der «Neue» musste die Zusammenarbeit mit den Bernecker Musikern aus gesundheitlichen Gründen im Sommer beenden.
Und so sprang auch dieses Jahr Reinhard Schäfer für den Unterhaltungsabend ein. Vielleicht wird der ehemalige Dirigent der Blasmusik in Höchst ja zur Bernecker Dauerlösung? Seit September wurde gemeinsam geprobt. Und das Ergebnis konnte sich am Unterhaltungsabend sehen und hören lassen.
Lustig-fröhliche Polka
Die Aktiven begannen den Abend mit einem zünftigen Marsch und einer lustig-fröhlichen Polka. Diese beiden Musikrichtungen gehören ja zu einem knackigen Oktoberfest wie der süsse Senf zur Weisswurst. Die richtige Einstimmung, ehe Thomas Seitz für 35 Jahre Zugehörigkeit zu den Aktiven des Musikvereins als «eidgenössischer Veteran» geehrt wurde.
Es stand auch eine Uraufführung auf dem Programm. Ein Marsch, komponiert von Huby Mayer, einem der Musikanten der früheren Band «Die Mölltaler». Wie er dazu kommt, für die Bernecker Bläser einen eigenen Marsch zu kreieren? Ganz einfach, Huby Mayer ist der angeheiratete Onkel des MV-Präsidenten Philipp Färber. Das Stück selbst? Natürlich nichts Revolutionäres, sondern ein Marsch, wie ein Marsch klingen muss.
Eine reife Leistung
Zwischen den Auftritten des Musikvereins durfte die Jugendmusik Au-Berneck-Heerbrugg zeigen, wie weit fortgeschritten ihre Künste bereits sind. «Wie die Grossen sungen, klingen auch die Jungen», kann man da in Abänderung eines alten Sprichwortes nur sagen.
Denn obwohl auch die Jungmusiker aufgrund des Rücktritts von Dirigent Bertram Brugger aus beruflichen Gründen mit einem grossartig agierenden Aushilfsdirigenten in Person von Matthias Hasler antreten mussten, zeigten sie mit den Filmmusiken aus «Mission Impossible», «Jäger des verlorenen Schatzes» und «Pirates of the Caribbean» eine reife und viel akklamierte Leistung.
Nach der Pause bot sich dem Publikum ein anderes Bild auf der Bühne. Denn die Musiker kehrten zum Thema des Abends passend, entweder in Dirndln und Lederhosen oder in Rockerkluft auf die Bühne. Und spielten zur Freude ihrer Zuhörer gehörgangfreundliche Medleys bekannter Melodien.
Die Herzen der Zuhörer gewonnen
So bekannt, dass man sie ohne Probleme mitsingen konnte, wie bei «Hurra, Hurra», in dem sich Versatzstücke von «Heidi», «Pippi Langstrumpf» oder der «Biene Maja» wiederfanden. Musik, mit der man keine Kreismusikfeste, aber die Herzen der Zuhörer gewinnen kann.
Video: Ulrike Huber
Wie auch mit dem Medley aus Melodien der steirischen Band STS, ohne die wohl keiner der heute «Babyboomer» genannten Generation in den Achtzigern aufgewachsen ist. So summten die meisten zu den einfach schönen Musikstücken «Grossvater» und «Fürstenfeld» den Text vor sich hin.
Video: Ulrike Huber
Flöte Marke Eigenbau
Lustig dann die Präsentation einer «Bier-Pan-Flöte» Marke Eigenbau, auf der, Wunder über Wunder, auch Tuba- oder Xylophontöne erklangen. Alles natürlich nur ein spassiger Fake. Kein Fake war dann das Stück «Watermelon». Ein Swingklassiker, bei dem die Beine der Zuhörer wie auch der Musiker zum Wippen kamen und Michelle Riedener mit ihrem Tenorsaxophon sowie Pascal Krüsi auf der Trompete gelungene Soli ablieferten.
Video: Ulrike Huber
Als endgültiger Abschluss eines schönen Abends passend, wurde als letzte Zugabe der Beatles-Klassiker «Hey Jude» gespielt und von Sarah Schläpfer mit Philipp Färber gemeinsam mit dem zufriedenen und dankbaren Publikum gesungen.