Was für ein Pech für die Jungs vom SC Rheintal! Da hatten sie eine überzeugende Leistung geliefert. Die Gegner vom GDT Bellinzona den grössten Teil der Spielzeit über beherrscht. Zeitweise prächtiges Kombinationseishockey gezeigt. Es lag eigentlich nur am herausragenden Goalie der Tessiner, dass dieser Match nach Ablauf der regulären Spielzeit samt Fünf-Minuten-Verlängerung auf 3:3 Unentschieden lautete.
Das dicke Ende kam zum Schluss
Ein wahrer Hexer
Christophe Dux, so heisst der Torwart der GDT Bellinzona, erwies sich am Samstagabend in der Eishalle Aegeten, als wahrer Hexer. Und stand immer goldrichtig dort, wo der von den Luchsen abgefeuerte Puck gerade hinwollte. Also Unentschieden. So musste letztlich ein Penaltyschiessen entscheiden, welches der beiden Teams die volle Punkteanzahl erbeuten sollte.
Ähnlich wie beim Elfmeterschiessen im Fussball, ist auch das Penaltyschiessen im Eishockey eine Sache der Nerven und des Glücks. Und so waren es am Samstagabend nicht die eigentlich besser spielenden Rheintaler, sondern die Gäste aus dem Tessin, die diese Lotterie durch zwei Treffer von Alain Rosselli gewannen. Der Gesamtscore des Spiels lautete letztlich also 3:4 (1:2, 1:1, 1:0, 0:1).
Schnelle Konterangriffe
Die Luchse waren bereits in der zweiten Spielminute durch Michael Pfranger nach Zuspiel von Anel Rozajac in Führung gegangen, mussten aber noch vor der ersten Spieldrittel zwei Gegentore aus schnellen Konterangriffen der Bellinzona-Spieler hinnehmen.
Das zweite Drittel gestalteten die Luchse auch von der Torausbeute her ausgeglichen. Von den Spielanteilen her waren die Hausherren überlegen. Nach dem raschen 1:3 zu Drittelsbeginn stellte Marco Berweger in der 33. Minute auf 2:3. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die letzte Drittelpause.
Nicht mit der Brechstange
Zu Beginn des letzten Spielabschnitts zeigte die junge Truppe von Luchse-Headcoach Sascha Moser ein zeitweise begeisterndes Spiel. Nicht mit der Brechstange, sondern mit schönem, meist durchdachtem Spielaufbau. Wie bei dem in der 48. Minute schön herausgespieltem 3:3 Ausgleichstreffer durch Anel Rozajac, der aus nächster Nähe vor dem Tor ein genaues Zuspiel von Markus Waidacher verwertete.
Und dann stand Bellinzona-Goalie Christophe Dux im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht nur, weil er prächtige Chancen von Michael Pfranger, Sandro Stoop, Sandro Bartholet oder anderen Rheintaler Offensivcracks zunichtemachte, sondern weil er zweimal von Spielern der Luchse unabsichtlich ins Tor gecheckt wurde. Im Fussball würde man sagen, es gab eine Rudelbildung.
Der Flow war weg
Überhaupt war etwa Mitte des letzten Drittels der Flow der Hausherren auf einmal weg und das Spiel wogte ausgeglichen zwischen den beiden Angriffsdritteln ohne weiteren zählbaren Erfolg hin und her. Ebenso in der nach dem 3:3 Endstand notwendigen fünfminütigen Verlängerung, die auch keine Entscheidung über den Zusatzpunkt brachte. So war es letztlich das bereits geschilderte Penaltyschiessen, das die GDT Bellinzona für sich entschied.
Schon am kommenden Mittwoch gibt es in Bellinzona beim Rückspiel die Möglichkeit der Revanche. Können die Luchse wieder eine Leistung wie am Samstagabend zeigen, ist alles möglich.
Matchtelegramm, 15.10.2022
Eishalle Aegeten, 200 Zuschauer, SR Steiger/Torti/Halberstadt
SC Rheintal – CDT Bellinzona 3:4 (1:2, 1:1, 1:0, 0:1)
Tore: 01:58 Pfranger 1:0, 04:33 Bianchi 1:1, 14:12 Spinedi 1:2, 23:36 Brenno 1:3, 32:26 Berweger 2:3, 47:59 Rozajac 3:3. Shootout Rosselli 3:4.
SC Rheintal: Metzler; Hagen, Pilgram, Thurnherr, Egger, Binder, Berweger, Markus Waidacher; Bodemann, Bartholet, Adam, Vetter; Obrist, Stoop, Fritz, Mutinelli; Leo Waidacher, Pfranger, Rozajac, Monnat.