Ursprünglich war angedacht, die Pfeiler mit Bohrpfählen zu sichern. Die Modellversuche haben aufgezeigt, dass sich ein Blockteppich mit Wasserbausteinen besser eignet und dabei auch kostengünstiger ist. Ein birnenförmiger Blockteppich mit Wasserbausteinen wird um den Brückenpfeiler herum angelegt. Im Oberwasser, das heisst vorne, wo die Beanspruchung des Brückenpfeilers sowie der Flusssohle am grössten ist, ist der Blockteppich breiter, und besteht aus drei Lagen Wasserbausteinen die 2-3 Tonnen wiegen. Ab der Mitte des Brückenpfeilers wird der Blockteppich schmaler, ist zweilagig und mit 1-1.5 Tonnen schweren Wasserbausteinen versehen.
Die Kraft des Wassers – eindrückliches Video
Im Modellrhein in Wien können verschiedene Hochwassersituationen nachgestellt werden. Während bei einem HQ 1 (kleines Hochwasser) rund um den Brückenpfeiler noch nicht viel zu sehen ist, ist bei einem HQ 100 unter Wasser bereits einiges los. Sand und Kies wandern wie Dünen und können so dafür sorgen, dass auch die Wasserbausteine des Blockteppichs in Bewegung geraten. Die Situation wird durch eine simulierte Verklausung am Brückenpfeiler noch verschärft. Des Rheinholzers Glück ist des Wasserbauingenieurs Herausforderung. Wenn der Rhein viel Schwemmholz mit sich bringt, kann dieses an Brückenpfeilern hängen bleiben. Eine Verklausung entsteht und beeinflusst die Strömung des Wassers. Sie wird nach unten hin verstärkt und belastet so den Brückenpfeiler und die Flusssohle zusätzlich.
Die Erkenntnisse aus den Modellversuchen halfen dabei, den birnenförmigen Blockteppich mit Wasserbausteinen zu entwickeln und sukzessive zu optimieren. So kann sichergestellt werden, dass die Brückenpfeiler im Rhein auch bei Extremhochwasser stabil und sicher stehen und die Bauwerkssicherheit gewährleistet ist.