«Es ist Zeit geworden, unsere Vereinsfahne zu ersetzen», erzählt Ivan Nett als Präsident des Musikvereins Diepoldsau-Schmitter, «die „alte“ Fahne bekamen wir zu den in Diepoldsau ausgetragenen Kreismusiktagen 1995, also vor 27 Jahren.» Und so eine neue Fahne muss natürlich auch zünftig begrüsst werden.
Dirndl, Lederhosen und zünftige Fahnenbegrüssung
Video: Ulrike Huber
Grosses Herbstfest
Gelegenheit dazu ergab sich am Samstagabend beim grossen «Herbstfest» des MV Diepoldsau-Schmitter in der Mehrzweckhalle Kirchenfeld. Ein typisch bayerisches Fest ist es geworden. Mit liebevoll geschmückter Halle, mit Bartwürsten und frischem Hopfensaft. Und den als Servicepersonal und hinter dem Tresen arbeitenden Mitgliedern des Vereins. Natürlich stilecht in Dirndl, karierten Hemden und Krachledernen gewandet.
Dazu passend die Blasmusikklänge, die bereits um halb sieben Uhr mit einem Konzert der Jugendmusik Diepoldsau-Schmitter erschallten. Und die Jungen gaben unter der musikalischen Leitung ihres Dirigenten Daniel Ritter mit prächtiger Marschmusik und adaptierten Popsongs bereits die musikalische Richtung für den Abend vor.
Besucher auf den Biertischen
Denn pünktlich um acht Uhr begann der erste Teil des Konzerts der Musikgesellschaft Kriessern, die mit Dirigent Norbert Frei bereits mit dem ersten Musikstück das Publikum in der sehr gut gefüllten Halle zum Klatschen und einige der Besucher auf die Biertische brachte.
Es war ein imposantes, ein sehr stimmungsvolles und kräftiges Bild, als die Delegierten und Fähnriche aller Blasmusikvereine des Rheintals, sowie der fahnentragenden Vereine von Diepoldsau ihre Fahnen schwingend in die Festhalle einmarschierten und auf der Bühne Aufstellung nahmen. Wo dann der grosse Moment nahte, nämlich die Präsentation der neuen Vereinsfahne.
Richtig schickes Ding
Und es ist ein richtig schickes Ding geworden, diese neue Fahne. Die Fahnenkommission hat sich da grosse Mühe gegeben und Geschmack bewiesen. In schlichtem Weiss-Blau gehalten finden sich grafische Elemente des Diepoldsauer Wahrzeichens, nämlich der Hängebrücke. Dazu ein Blasinstrument und ein Bassschlüssel. Als Fahnenpaten konnten Christoph Frei und Sheila Barbora gewonnen werden, die mit dem Musikverein Diepoldsau schon seit vielen Jahren verbunden sind.
Kreispräsidentin Verena Federli überbrachte die Grussworte des St. Galler Blasmusikverbandes, der an diesem Abend auch von seinem Präsidenten Roland Kohler und von Veteranenpräsident Armin Breu repräsentiert wurde.
Ein Zeichen der Gemeinschaft
«Die Fahne ist ein Zeichen der Gemeinschaft für Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, weil sie ein gemeinsames Anliegen verbindet! Eure Gemeinsamkeit ist die Freude am Musizieren und die Freude an der Blasmusik», so Verena Federli in ihrer Ansprache.
Blasmusik, das heisse neben geliebtem Hobby und Pflege der Kameradschaft auch die Teilnahme an Wettbewerben, das Überbringen von musikalischen Glückwünschen oder auch das Geleit für einen verstorbenen Musikkameraden. «…und immer ist die Fahne mit dabei, sie wird mit Stolz getragen, als Zeichen der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit. Sie wird wie ein Mitglied in den Verein aufgenommen.»
Harmonisch, stimmungsvoll und hoffentlich siegreich
Die neue Vereinsfahne solle die Diepoldsauer Musiker in den nächsten Jahrzehnten bei vielen harmonischen, stimmungsvollen und hoffentlich siegreichen Stunden begleiten. Und stimmungsvoll ging es dann auch weiter.
Mit dem zweiten Teil des Konzerts der Musikgesellschaft Kriessern. Die Kriessner spielten das ganze Repertoire der Blasmusik, von zünftigen Märschen über fröhliche Biergartenmusik bis adaptierten Popsongs à la «Ghostbusters».
Und nach den Kriessner Gastmusikanten kochte dann die Halle so richtig hoch, als die Fäaschtbänkler ein Konzert gaben. Und damit die grosse Party einläuteten. Kaum einer, der nicht auf den Tischen stand und mit der bekanntesten Rheintaler Partyband mitsang und mittanzte.