Ein ganz besonderes Biotop wurde im Winter 2021 auf 3.8 Hektaren im Schweizer Riet der Ortsgemeinde Au bei Lustenau geschaffen. Es ist nämlich rundherum von Wassergräben abgegrenzt. Was verhindert, dass Räuber wie Dachse, Füchse, Marder oder Hermeline in die Feuchtwiesen gelangen. So wurde ein Paradies für Bodenbrüter geschaffen.
Ein Biotopjuwel im Schweizer Riet
Die Gefahr kommt von oben
«Wenn Gefahr droht, dann kommt sie von oben durch Raubvögel wie Bussarde und Milane, aber auch durch Störche und Graureiher», berichtet Gebietsaufseher Reinhard Hellmair gegenüber vol.at, «Aber die Kibitze fühlen sich offenbar sehr wohl, ebenso der Brachvogel und Braunkehlchen. Und ganz stolz bin ich auf die Schafstelze. Es ist zum aller ersten Mal überhaupt, dass dieser Vogel im Schweizer Riet gebrütet hat.»
Auch Urs Lenz, Mitglied des Ortsgemeinderates Au hat die Entwicklung in dieser besonderen Zone beobachtet und sieht für dieses Biotop sehr optimistisch in die Zukunft: «Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich diese Fläche weiterhin im Sinne der gesetzten Ziele entwickelt.»
Kulturlandschaft erheblich aufgewertet
Dieses neue Projekt ist nicht das erste Biotop im Schweizer Riet, aber die jetzige Erweiterung in unmittelbarer Nähe zum ersten Ringbiotop würde die dortige Kulturlandschaft noch erheblich aufwerten, sind alle Beteiligten überzeugt. So wurde auch mit bunten Blumenwiesen, von denen regelmässig invasive Arten entfernt werden, eine hervorragende Nahrungsgrundlage für Insekten geschaffen.
Doch allzu massiv wollen die Beteiligten nicht in das neu geschaffene Naturjuwel eingreifen. Hellmair und Lenz betonen gegenüber vol.at unisono, «Wir haben die Grundlagen geschaffen. Jetzt ist die Natur am Zug. Wir werden die Entwicklung dieses Biotops genau verfolgen.» Mit der übermässigen Trockenheit dieses Jahr gebe es noch keine Probleme. Im Gegenteil, man sei überrascht, wie schnell das Gras wächst.
Leider ist das Betreten dieses Ringbiotops, das 80´000 Euro gekostet hat, für Menschen nicht gestattet. Der Natur, den Tieren und Pflanzen soll die nötige Ruhe gegönnt werden.