Ja, es waren am Samstag rund um das Lustenauer Reichshofstadion viele Schweizer Nummernschilder zu sehen. Schliesslich spielte der FC St.Gallen ein Vorbereitungsspiel gegen die Austria Lustenau, seit wenigen Wochen nach ihrem Aufstieg jetzt auch Vertreter der ersten österreichischen Bundesliga.
FC St.Gallen zeigt Austria Lustenau die Grenzen auf
Gutes, attraktives, flottes Spiel
Für den aktuellen Zeitpunkt der Vorbereitung war es ein gutes, attraktives und flottes Spiel bei hohen Temperaturen. Der FCSG zeigte den Lustenauern auf, was diese Saison in der obersten Liga auf sie zukommen könnte. Wobei die erste Halbzeit noch ein relativ ausgeglichenes Bild zeigte.
Die Zeidler-Elf zog von Start weg ein klassisches 4-3-3 Pressing auf, mit dem sie die Nachbarn ennet des Rheins zunächst in Nöte brachte. Die Sticker wussten sich aber zu wehren. Goali Domenik Schierl, der die Möglichkeit der St.Galler Schneider, Besio oder Witzig vereitelte, war es zu verdanken, dass die Anfangsphase torlos blieb.
Zwei Chancen kreiert
Nach einer guten halben Stunde kreierte dann der Lustenauer Neuzugang von Bayern München Torben Rhein zwei Chancen. Zuerst schickte er Aussenverteidiger Tobias Berger auf die Reise, der eine Flanke schlug, die Anderson im langen Eck aber verpasste. Und nochmals wusste der Bayer aufzufallen, als er mit einem Heber aus dem Mittelkreis Anthony Schmid lancierte. Der rechtzeitig aus dem Tor enteilte Lawrence Zigi erreichte den Ball aber ausserhalb des Strafraums als Erster und klärte wuchtig.
So ging es bei brütender Hitze nach einem grosso modo ausgeglichenen Spiel in die Pause. Bis dahin hatten bei St.Gallen mit Patrick Sutter und Betim Fazliji zwei Rheintaler mitgespielt, die beide fehlerfreie und stabile Leistungen zeigten. Nach der Pause, in der Peter Zeidler gleich zehn Akteure auswechselte, wirkte bei den Espen auch Nicolas Lüchinger mit, der ebenfalls eine unauffällige, aber fehlerfreie Leistung bot.
Nach gut fünfzig Minuten zeigte sich der Vorteil des grossen Spieleraustauschs der St.Galler. Sie wirkten jetzt weit frischer und spritziger als die Gastgeber und kamen durch Legionär Fabian Schubert zum 1:0. Schubert verwertete eine kurze Flanke von Alessio Beso im zweiten Anlauf.
Verteidigungswillen gebrochen
Der Treffer von Alessandro Kräuchi zum 2:0 brach endgültig den Verteidigungswillen der Lustenauer. Kräuchi profitierte von einer feinen Einzelleistung durch Victor Ruiz. Der Spanier übertölpelte mehrere Gegenspieler und legte für Kräuchi auf.
Auch Lustenau hatte inzwischen den Keeper gewechselt. Neu stand Simon Nesler zwischen den Pfosten. Die er für einen Ausflug verliess, um einem durchgebrochenen St.Galler den Ball vom Fuss zu pflücken. Was misslang, weil er nicht den Ball, sondern den Fuss pflückte. Was wiederum zu einem Penalty führte, der in der 83. Minute zur 3:0 Führung der Espen von Victor Ruiz verwertet wurde.
Brillantes Zusammenspiel
Das letzte Kapitel in diesem Spiel wurde aber erst nochmals drei Minuten später geschrieben. Ein brillantes Zusammenspiel von fünf St.Gallern endete mit einem Stanglpass zum in der Mitte postierten Jeremy Guillemenot, der mühelos an Nesler vorbei zum Endstand von 4:0 für den FCSG einschob.
Alles in allem ein etwas zu hoch geratener Sieg der Espen. Und eine Lehrstunde für die Austrianer. Wobei aber anzumerken ist, dass sich diese erst seit kurzer Zeit im Training befinden und die beiden besten Akteure Torben Rhein und Bryan Teixera erst vor wenigen Tagen überhaupt in Lustenau eingetroffen waren.
Matchtelegramm 02.07.2022
Freundschaftsspiel
SC Austria Lustenau – FC St.Gallen 0:4 (0:0)
Reichshofstadion, 1200 Zuschauer, SR Gutschi
Tore: 50. Schubert 0:1, 69. Kräuchi 0:2, 83. Ruiz (Penalty) 0:3, 87. Guillemenot 0:4.
SC Austria Lustenau: Schierl (65. Nesler); Berger (57. Grujcic), Hugonet, Gmeiner, Türkmen (77. Bacic); Cheukoua (57. Teixeira), Grabher, Schmid, Anderson (77. Wallace); Maak (77. Küng), Rhein (65. Stefanon).
FC St.Gallen: erste Halbzeit: Zigi; Stillhart, Fazliji, Schneider, Sutter; Quintilla, von Moos, Görtler, Besio; Schmitt, Witzig. Zweite Halbzeit: Watkowiak; Nuhu, Stergiou, Schubert, Giullemenot, Ruiz, Münst, Kempter, Kräuchi, Jacovic, Lüchinger.
Gelbe Karten: 39. Türkmen (Reklamieren).