«Vätertag – und alle Mütter haben frei». So lockte im Vorfeld auf der Homepage der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Diepoldsau-Widnau-Kriessern eine Vorschau auf den Vätertag auf einer idyllisch gelegenen Wiese im Gebiet Güter-Wildenau in Diepoldsau. Wobei sich der Aufruf nicht nur an Väter, sondern auch an Grossväter, Onkel, Göttis und weitere männliche Angehörige richtete.
Wenn der Vater mit dem Sohne...
Vierzig Väter und sechzig Kinder
Ein Wochenende der Mädchen und Buben im Primarschulalter mit ihren Väter und anderen Lieblingserwachsenen sollte es werden. Und wurde es auch. Denn zu diesem bereits zum dreizehnten Mal veranstalteten Vätertag kamen insgesamt 101 Gäste, davon rund vierzig Väter und sechzig Kinder.
Sie kamen mit Sack und Pack. Genauer gesagt, sie kamen mit ihrem Campingzelt, sodass bald eine kleine Zeltstadt auf der grossen Wiese entstand. Dazu ein grösseres Zelt, in dem das späte Frühstück, geliefert von der Bäckerei Dörig, gemeinsam eingenommen wurde. Und das danach als Bastel- und Café-Station diente.
Spiel, Spass und Basteln
Den Kindern, die den ganzen Samstag mit Spiel, Spass, Basteln und gemeinsam durch das Camp streifen und neue Freunde finden, verbrachten, konnte man die Gaudi, die sie hatten, von den Gesichtern ablesen. So antwortete auch die kleine Valeria auf die Frage, wie es denn sei, wenn «nur» der Papi dabei sei, mit einem schlichten, aber kräftigen «Gut!». Wobei ein zufriedenes Lächeln diese Antwort begleitete.
Doch auch den Vätern und anderen männlichen Erwachsenen ging es gut. Oder besser gesagt, sie liessen es sich gutgehen. Die meisten sassen im Campingstuhl und genossen den herrlichen wolkenfreien Tag, die anregenden Männergespräche und das kühle Bier. «Wir geniessen die Zeit ohne unsere Frauen alleine mit dem Kind», so Vater Thomas. «Die Frauen dürfen dafür heute Abend, wenn wir hier campen, alleine in den Ausgang.»
Regeln oder Kindererziehung?
Ob es denn an diesem Vätertag-Wochenende auch so etwas wie Regeln oder Kindererziehung gebe? «Ja, es gibt schon Regeln, wie sonst auch. Aber die werden anders ausgelegt als wenn die Mama dabei ist.» Thomas ist mit seinem Sohn schon zum zweiten Mal am Vätertag. «Diesmal habe ich noch Kollegen mitgenommen. Wir haben es einfach schön.»
Die Kleinen vertrieben sich derweil die Zeit mit Ballspielen aller Art, mit Jugger, oder mit dem Basteln von Laternen. Thema: Lichterstadt mit Laternen. «Und jedes Jahr gibt es ein grosses Spiel», erzählt Thomas Widmer, Präsident der veranstaltenden evangelisch – reformierten Kirchgemeinde, «dieses Jahr ist es Zorro. Die Väter und Kinder sollen herausfinden, wer von ihnen denn Zorro ist. Und Zorro hinterlässt für diese Spurensuche Hinweise. Eine Pyramide aus Kaffeetassen, eine Notiz auf dem Toilettenpapier, ein Klebeband oder anderes.»
Ein Gottesdienst am Sonntagmorgen
Widmer berichtet auch, dass der Vätertag, an dem am Sonntag auch ein Gottesdienst stattfindet, bereits zum 13. Mal stattfindet. Und OK-Präsident Peter Grüninger ergänzt, dass jedes Jahr neue Action auf die Kinder, aber auch auf die Väter warte. «Es ist einfach auch Lagerfeuerstimmung pur. Denn das z`Morge wird zwar geliefert, aber heute Abend kann jeder den mitgebrachten Proviant auf der grossen Feuerstelle grillen. Und was auch noch schön ist: Ich bin jetzt seit sechs Jahren dabei und es hat noch nie eine ernstere Verletzung gegeben.»
Da sieht man, wie gut die Väter auf die Kleinen aufpassen können.
P.S. Frauen waren im Camp verboten. Für unsere Fotoreporterin brauchte es eine Ausnahmegenehmigung. Die aber sofort und gerne erteilt wurde. Denn schliesslich soll das Vater-Sohn-Erlebnis auch der Nachwelt überliefert werden.