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Sport
05.06.2022

Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück der Erde

Michéle Ritter belegte am Samstagnachmittag bei einer einzigen Prüfiung die Ränge eins und zwei
Michéle Ritter belegte am Samstagnachmittag bei einer einzigen Prüfiung die Ränge eins und zwei Bild: Ulrike Huber
Die über das Pfingstwochenende ausgetragenen Pferdesporttage Diepoldsau wurden und werden noch am Pfingstmontag mit über 500 Parcoursstarts zu einem sehr gelungenen Springreitturnier.

Ein anspruchsvoller Parcours mit schön gestalteten Hindernissen. Das charakteristische Geräusch der schnaubenden, galoppierenden und springenden Pferde. Das bunte Bild der vielen Pferdetransporter rund um die Reitanlage des Kavallerievereins Unterrheintal in Diepoldsau. Das für alle Zuschauer optimal positionierte Wirtschaftszelt, von dem aus man das ganze Geschehen im Blick hatte.

  • Kraft, Eleganz und Tempo - das ist Springreiten, hier demonstriert von Michèlle Ritter Bild: Ulrike Huber
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  • Michèle Ritter aus Oberriet, die am Samstagnachmittag Erste und zweimal Zweite wurde, auf ihrer Ehrenrunde nach der Siegerehrung auf Stute «Selfman» Bild: Ulrike Huber
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Ganz eigene Atmosphäre

Und dazu die vielen Reiterinnen und Reiter, die in ihren enggeschnittenen Polohemden und Reithosen zusammenstanden, miteinander plauderten und die Leistungen der Konkurrenz verfolgten. Dies alles bildet für Besucher eines Springreitturniers eine ganz eigene Atmosphäre. Besonders dicht und schön war diese Atmosphäre an diesem Wochenende wieder bei den Pferdesporttagen in Diepoldsau, wo hunderte Reitsportler insgesamt über 500 Mal in die Parcours starteten.

Vize-OK-Präsidentin Janina Ruppanner mit den beiden Shetland-Ponys Gini und Mira Bild: Ulrike Huber

Oxer und Steilsprünge

In insgesamt neun Prüfungen von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, beginnend bei Hindernishöhen von siebzig Zentimetern für die Anfänger und Nachwuchsreiter bis zu 115 Zentimetern in der Hauptprüfung am Freitag. Die Staffelung der Prüfungen mit jeweils fünf Zentimeter mächtigeren Oxern und Steilsprüngen ermöglicht eine Steigerung der Reiter und Pferde. «Das ist der beste Weg, die Nachwuchsreiter zu fordern und zu fördern», erzählt Janina Ruppanner, OK-Vizechefin des Turniers, «denn wenn der Ritt erfolgreich ist und gut gelingt, kann man beim nächsten Turnier schon wieder etwas aufsteigen.»

Das für alle Zuschauer optimal positionierte Wirtschaftszelt Bild: Ulrike Huber

Die schwierigste Prüfung R/N115 konnte eine Amazone aus der Werdenberger Region für sich entscheiden. Marion Fluri aus Salez gelang es mit ihrer Stute «Alkapone Lady» (kein Schreibfehler!) den schwierigen Parcours fehlerfrei in nur 56.94 sec zu umrunden. Damit war sie beinahe zwei Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Andreas Zindel-Von Salis auf Soley B.

  • Siegerehrung bei der Prüfung der Kategorie R/N100 Bild: Ulrike Huber
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  • Bild: Ulrike Huber
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Gleichzeitig auf den Rängen eins und zwei

Samstagnachmittag kam die grosse Zeit der Oberrieterin Michèle Ritter, die in der Prüfung R/N100 gleich die Plätze eins und zwei belegen konnte. Mit der Stute «Selfman» gewann sie die Prüfung und mit der Stute «Ria III CH» (wer denkt sich nur immer diese Namen aus?) erreichte sie den zweiten Platz vor Herbert Segmüller aus Eichberg auf «Fay III CH».

 

Wiebke Stein aus Balgach muss leider vier Strafpunkte hinnehmen Bild: Ulrike Huber

Und in der nächsten Prüfung der Kategorie R/N105 belegte Michèle Ritter, die nochmals auf «Ria III CH» ritt, einen grossartigen zweiten Rang. Siegerin wurde in dieser Kategorie Flavia Mattle aus Oberriet auf dem Wallach «Scenny». Wieder den dritten Platz konnte Herbert Segmüller belegen.

Spass und Freude

Dass auch im Reitsport Spass und Freude seine Berechtigung hat, zeigte sich bei der «Mini-Challenge» am Samstag. Die kleinen und kleinsten Reiter konnten sich auf Shetland Ponys messen und über ganz niedrige Hindernisse springen. Mit grossem Publikum. Hatten es sich doch Eltern, Grosis und so manch Geschwisterlein, Tante und Onkel nicht nehmen lassen, bei den ersten Sprungprüfungsversuchen der hoffnungsvollen Sprösslinge zugegen zu sein.

Die Zuschauer haben die Tage sichtlich genossen Bild: Ulrike Huber

Natürlich bieten die Pferdesporttage Diepoldsau keinen Spitzensport, wie etwa das gleichzeitig und in hochkarätiger Besetzung stattfindende CSIO in St. Gallen. Dafür aber gediegenen Reitsport für alle Stärkeklassen. Gelegenheit für die Rheintaler Reiter, ihr eigenes und das Können ihrer Pferde zu prüfen.

Wochenende mit Lieblingssport

Und ein schönes Wochenende mit ihrem Lieblingssport, ihrer Familie und ihren Reiterkollegen zu verbringen. Bestens betreut von den über 100 Vereinsmitgliedern des Kavallerievereins Unterrheintal, die mit ihrer Mitarbeit für das Gelingen der Veranstaltung Sorge trugen. Wobei es am Pfingstmontag ja noch weitergeht.

Dann stehen ab 8 Uhr morgens die Prüfungen B85 und B/R90 und ab 12 Uhr die Prüfungen B/R95 und anschliessend B/R100 über die Bühne, pardon, über den Parcours gehen. Die Besonderheit: am Montag sind die (noch) nicht lizenzierten Reiterinnen und Reiter in den Steigbügeln. Für alle, die den Reitsport lieben, und für alle, die gerne einmal Turnierluft schnuppern wollen: Gehen oder fahren Sie auf die Reitsportanlage des Kavallerievereins Unterrheintal – es lohnt sich.

Alle Ergebnisse auf info.fnch.ch.

rheintal24/gmh/uh