Schlechte Nachrichten für Diepoldsau, St.Margrethen, Au und alle anderen durch den Nichtbau der Schnellstrasse S18 betroffenen Gemeinden. Nach dem Hin und Her bei der geplanten Trassenführung dieses seit sechzig Jahren überfälligen Projekts einer höherrangigen Querverbindung zwischen Vorarlberg und dem St.Galler Rheintal werden jetzt sämtliche Planungen der Tiefbauabteilung des Baudepartements St.Gallen zu möglichen Korridorstudien Richtung Österreich gestoppt.
Grenzüberschreitende Verkehrsplanungen vorläufig gestoppt!


Auf Querung des Rheintals bei Diepoldsau versteift
Ausschlaggebend dafür war letztlich vermutlich die seitens der österreichischen Umwelt- und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler angeordnete «Alternativenevaluierung» zu der in Vorarlberg bereits konsentierten CP-Variante der Trasse. Gewessler versteift sich dabei auf eine Querung des Rheintals bei Diepoldsau – Hohenems. Also einmal quer über die Rheininsel. Trotz des klaren «Neins» sowohl der beiden Gemeinden als auch des Kantons St.Gallen zu dieser Variante. Was den Verdacht schürt, dass hier nur Verzögerungspolitik gemacht wird.
So ist in der letzten Aussendung des Vereins «Agglomeration Rheintal» von einer «unerwarteten erneuten Überprüfung der S 18» die Rede. Was massive Auswirkungen auf die Planungen hat. Marcel John, Leiter der Tiefbauabteilung des Baudepartements St. Gallen hat gegenüber den Vorarlberger Nachrichten den vorübergehenden Planungsstopp begründet: «Wir wissen ja jetzt nicht mehr, welcher Verbindungskorridor welche Aufgabe übernehmen soll».

Mögliche Fehlplanungen
Vom Planungsstopp betroffen sind auch die Brückenplanungen Au-Lustenau. Es wird argumentiert, dass bei diesen Projektierungen in der jetzigen Situation nicht von einer klar definierten Belastung und Frequenz des Bauwerks ausgegangen werden kann, was womöglich zu Fehlplanungen führen könnte.
Einmal mehr wird seitens des Tiefbauamtes betont, dass Umfahrungsvarianten im Bereich Diepoldsau, Hohenems, Kriessern und Altach keine Entlastungswirkung im nördlichen Rheintal hätten und umgekehrt die S18 keine Verkehrsreduktion für diese Siedlungsräume. Marcel John dazu: «Beim Suchen nach Alternativen für das, was im Mobil-im-Rheintal-Prozess erarbeitet wurde, werden jetzt wieder dieselben Fragen gestellt. Wir sind darob nicht entrüstet. Aber das sind halt die Schwierigkeiten bei solch komplexen Verkehrsprojekten.»
Netzergänzungen im mittleren Rheintal nicht genug
So wird auch im Agglomerationsbericht klar und eindeutig festgehalten: «Die Netzergänzungen im mittleren Rheintal können eine leistungsfähige Autobahnverbindung nicht ersetzen.»
Alle Verantwortlichen im Rheintal und in St.Gallen haben den Bericht gelesen und stimmen mit diesen Schlussfolgerungen überein. Nur eine siebengscheite Ministerin in Wien glaubt, dass sie und die von ihr bestellten Wiener Planungsbüros die Sachlage aus 700 Kilometer Entfernung besser beurteilen können. Absurdistan live.