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Kanton
29.03.2022

«Bullshit Oscars» für Politiker

Die ironische Preisverleihung der Jungsozialisten
Die ironische Preisverleihung der Jungsozialisten Bild: pd
Nicht nur in Hollywood wurden Oscars verteilt, sondern auch in der Stadt St.Gallen gab es eine Preisverleihung. Die Juso hat «Bullshit Oscars» an St.Galler Politiker, die «profitorientiert und klimazerstörerisch im falschen Film politisieren», verteilt.

Am Montagnachmittag veröffentlichten die Jusos Stadt St.Gallen, Rheintal und Appenzell auf ihren Social-Media-Kanälen das Video ihrer «Bullshit-Oscar-Verleihung». Darin werden Awards an verschiedene Politiker verliehen, deren Politik «im falschen Film spielt».

Profite und Machtstrukturen schützen

«Statt sich für soziale Gerechtigkeit, Klima und gesellschaftliche Solidarität einzusetzen, nutzen sie ihre Ämter, um Profite und Machtstrukturen zu schützen und dringende Veränderungen zu bekämpfen. Sie verkennen die Krisen dieser Zeit und politisieren für ihr Klientel auf dem Buckel 99 Prozent», so die Jungsozialisten.
 
In einer Medienmitteilung verkündet die Juso die Liste der Gewinner. Es sei wichtig aufzuzeigen, wer die Interessen der 99 Prozent vertrete und wer mit kapitalistischer, klimazerstörerischer, patriarchaler Politik rücksichtslos die bestehenden Machtstrukturen, die uns in die Probleme dieser Zeit geführt haben, verteidige. «Wir stehen vor dem nationalen Wahljahr. Die Marionetten des reichsten Prozents gehören abgewählt!», so Noa Olibet, Vorstand der Jusos Stadt St.Gallen, Rheintal und Appenzell.

Mit «Bullshit Oscar» prämierte Ohrfeigen verteilt die Juso an:

  • Esther Friedli (SVP), die als Programmchefin der SVP Schweiz dem Genderstern den Kampf angesagt habe und damit diskriminierende, patriarchale Strukturen beschütze.

  • Toni Thoma (SVP), der im Tagblatt das realitätsfremde Bild eines Stadt-Land-Grabens heraufbeschwört habe und so Probleme vereinfache, um auf dem Land Stimmen zu angeln.

  • Albert Rösti (SVP), der mit seinem Klientel die Benzinpreise künstlich hochhalte und als Präsident von Swissoil einen Angriff auf die Mineralölsteuer starte, während die Rohölpreise längst wieder sinken würden.

  • Stefan Kölliker (SVP), der sich für ein verschärftes Mittelschulgesetz einsetze, um Klimastreiks zu verhindern, statt die Forderungen der Jugend ernst zu nehmen und sich für deren Zukunft einzusetzen.

  • Markus Buschor (unabhängig) und Markus Weber (Astra), die sich als Stadtrat beziehungsweise Projektleiter der Autobahnsanierung in St.Gallen für neue Autobahnanschlüsse stark machen würden, während die Auswirkungen der Klimakrise spürbar werden.

Die Auswahl der Gewinner sei eine grosse Herausforderung gewesen, angesichts der enormen Zahl bürgerlicher Politiker, welche die Krisen bei Klima, Patriarchat, Rassismus oder sozialer Ungleichheit nicht ernst nehmen. «Wir werden weiterhin laut bleiben, mit dem Finger auf jene zeigen, die rücksichtslos Diskriminierung, Machtkonzentration und Zerstörung des Planeten beschützen», so Rahel Hermann vom Vorstand der Jusos Stadt St.Gallen, Rheintal und Appenzell.

rheintal24/stgallen24/pez/pd
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