Die weissen Schutzanzüge der Hydrogeologen am Rhein wirken bedrohlich. Dabei sollen die Anzüge nur Flecken vermeiden. Mit gefährlichen Chemikalien wird am Rhein nicht gearbeitet. Die Farbe, welche für Markierversuche eingesetzt wird, ist zwar hochkonzentriert, aber speziell für dieses Verfahren entwickelt worden. Für Mensch, Tier und Umwelt ist die Farbe absolut unbedenklich, kann aber hartnäckige Flecken auf Textilien hinterlassen.
Gefärbtes Wasser in das Grundwasser eingebracht
Vereinfacht gesagt wird für Markierversuche gefärbtes Wasser am Standort A in den Grundwasserleiter eingebracht. Dann wird über einen definierten Zeitraum gemessen, wie viel von dem gefärbten Wasser am Standort B ankommt. Die gewonnenen hydrogeologischen Daten helfen bei der Grundwassermodellierung und liefern beispielsweise Erkenntnisse über die notwendige Grösse der Grundwasserschutzzonen für Trinkwasserbrunnen.
Drei Wochen Wasserproben entnommen
Um den Versuch durchzuführen, wurden bereits Ende 2021 Bohrungen in rund 15 Meter Tiefe vorgenommen. Dort befindet sich das Grundwasser. In diese Bohrlöcher wurde nun das in verschiedenen Farben markierte Wasser gegossen. An einem in der Nähe eingerichteten Versuchsbrunnen wird gepumpt. Über einen langen Schlauch wird das gepumpte Grundwasser in den alten Rhein geleitet. Während drei Wochen werden am Versuchsbrunnen Wasserproben entnommen. Da die eingesetzte Farbe fluoreszierend ist, ist deren Nachweis mit einem Fluorimeter auch in kleinsten Konzentrationen möglich.