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Kanton
06.02.2022

Demo aufgelöst und Freiheitstrychler festgenommen

Einsatzkräfte der Stapo an der Gallusstrasse
Einsatzkräfte der Stapo an der Gallusstrasse Bild: Stapo SG
Am Samstag fand in St.Gallen eine Demo gegen Rassismus statt. Eine zweite Kundgebung gegen das Mediengesetz wurde abgesagt. Während die Demo gegen Rassismus ohne Probleme verlief, wurden am Kornhausplatz und an der Gallusstrasse unbewilligte Kundgebungen aufgelöst.

Am Samstag fand in St.Gallen ab 14 Uhr eine bewilligte Kundgebung gegen Rassismus statt. Eine für den gleichen Zeitraum bewilligte Kundgebung gegen das Mediengesetz wurde vom Veranstalter vorgängig abgesagt. Folglich wurde auch die Bewilligung für diese Kundgebung aufgehoben.

Wegweisungen und Anzeigen

Trotz Absage fanden sich ab 13:30 Uhr 30 bis 40 Corona-Massnahmengegner beim Kornhausplatz für eine folglich nicht bewilligte Kundgebung ein. Sie wurden aufgefordert, den Kornhausplatz zu verlassen. Jene, die dieser Aufforderung nicht nachkamen, wurden einer Personenkontrolle unterzogen. Es wurde eine Anzeige in Aussicht gestellt und sie wurden aus der Stadt weggewiesen.

Bereits kurz nach 13 Uhr wurden vier Freiheitstrychler angehalten und aufgrund ihres unkooperativen Verhaltens auf den Polizeiposten gebracht. Um 14:30 Uhr formierten sich 60 bis 80 Corona-Massnahmengegner erneut und bewegten sich Richtung Gallusplatz. An der Gallusstrasse wurden sie durch die Stadtpolizei St.Gallen wieder angehalten.

Gewalt und Drohung gegen Beamte

Es folgte abermals eine Abmahnung und schliesslich eine Kontrolle jener Personen, die den polizeilichen Anweisungen keine Folge leisteten. Sie werden wegen der Teilnahme an einer unbewilligten Kundgebung, wegen Missachtung einer polizeilichen Anordnung und teilweise wegen Missachtung einer Wegweisung zur Anzeige gebracht.

Zudem wurden 48 Personen für 24 Stunden aus der Stadt St.Gallen weggewiesen. 16 besonders renitente Personen wurden zwecks weiterer Amtshandlungen auf den Polizeiposten gebracht. Ihnen drohen zusätzlich Anzeigen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte. Fahnen und Glocken wurden den Corona-Massnahmengegnern abgenommen.

Dies, um eine Störung der bewilligten Kundgebung zu verhindern und um sicherzustellen, dass sie ein drittes Mal im Rahmen einer unbewilligten Kundgebung zum Einsatz kommen.

Eine verletzte Frau

Eine 42-jährige Schweizerin, die sich während der unbewilligten Kundgebung mit einer Dali-Maske vermummt hatte, verhielt sich anlässlich ihrer Anhaltung sehr renitent. Sie ging einen Polizisten tätlich an. Zudem stiess sie sich absichtlich den Kopf und provozierte so eine Verletzung. Die 42-Jährige wurde sicherheitshalber mittels Rettung in ein Spital gebracht.

Friedliche Kundgebung gegen Rassismus

Die bewilligte Kundgebung gegen Rassismus musste, um ein Aufeinandertreffen mit den Corona-Massnahmengegnern zu verhindern, zurückgehalten werden. Sie fand mit etwas Verspätung statt und verlief schliesslich friedlich und ungestört.

Es nahmen etwa zweihundert Personen teil, die erst ihrem Ärger über die Verzögerung lautstark Luft machten und gegen die Polizei skandierten.

stapo/rheintal24/stgallen24/stz.
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