Premierenabend in der Klostermühle in Altstätten. Eine altehrwürdige Gaststätte, dieschon in den vergangenen Jahren italienische Gastronomie mit mehr oder minder hoher Qualität beherbergte. Doch am Mittwochabend war erstmals Küchenchef Vincenzo Coluccio am Werk. Die neueröffnete «L´Osteria Del Trucca» hatte erstmals ihre Pforten aufgesperrt. Coluccio und Del Trucca? Da sind zwei in Altstätten bereits gut bekannte Namen.
Neuer Italiener in der Klostermühle
Von der Trogenerstrasse in die Klostermühle
Denn die Familie Coluccio führte bis vor wenigen Wochen ihre Osteria einige hundert Meter weiter bergwärts an der Trogenerstrasse. Und ab jetzt in der Klostermühle. In einem wunderbaren Ambiente mit dunklen Vollholzmöbeln, alter Architektur und perfekter Lage direkt hinter dem neuen Diogenestheater. Mit vielen Parkplätzen auf der Breite.
Vincenzo Coluccio, seine Frau Katarzyna und sein Bruder Giuseppe, die gemeinsam das Restaurant leiten, legen viel Wert auf die Geschichte ihrer Familie. So erzählt Vincenzo: «Del Trucca» ist ein Spitzname den unsere Familie schon mehr als über hundert Jahre trägt. Wir müssen in das ferne Jahr 1900 zurückkehren, als mein Urgrossvater Giuseppe und dann mein Großvater Vincenzo für den Marchese Pellicano (Adelsfamilie) arbeiteten. Mein Urgrossvater war beim Marchese als «Umsatzeintreiber» beschäftigt. Er kontrollierte sein Land und die Interessen des Marchese. Die Bauern, die das Land des Marchese bewirtschafteten, waren gezwungen, die Hälfte ihrer Ernte als Pächter abzugeben.
Ein italienischer «Robin Hood»
Als er sich den Bauern vorstellte, um die Ernte zu «schätzen», habe er immer zugunsten der Bauern abgerechnet. Er erfand sogar einen Federmechanismus der die Waage beeinflusste. Hier ist der Name Trucca geboren worden. Mein Urgrossvater war wie ein italienischer «Robin Hood», der den Reichen weniger einbrachte, aber dafür den Bauern die Grundlage zum Leben gelassen hat.»
Das Ziel der Familie Coluccio sei es, in einem aussergewöhnlichem Ambiente, eine Verbindung zu schaffen zwischen Liebe zur exzellenten Küche und der Kunst hervorragender Gastfreundschaft. Vincenzo begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Kochlehrling in einem Restaurant in Reggio di Calabria. Nach dem Abitur zog es ihn in die Metropolen Rom, Mailand und Rimini um seine kulinarischen Kenntnisse zu vertiefen. Er arbeitete in renommierten Hotels, von wo er viele exquisite Köstlichkeiten - Inspirationen mitgebracht und weiterentwickelt hat.
Raffiniertes und Ungewöhnliches
Tatsächlich findet sich auf der Speisekarte viel Raffiniertes und Ungewöhnliches. So eine von den Berichterstattern degustierte Pizza «Tartufo» mit Trüffelcreme, Champignons und Büffelmozarella. Doch nicht nur der einfache, aber einfach wunderbar schmeckende Belag dieser «pizza nobile» ist besonders. Diese Pizza wird aus Vollkornmehl mit fünf verschiedenen Getreidesorten gebacken. Ein Teig, den der Küchenchef zwischen 48 und 76 Stunden ruhen und gehen lässt. Und der nur für die fünf auf der Speisekarte stehenden «Pizzi nobile» verwendet wird. Für die vielen anderen angebotenen Pizzen gibt es die hervorragende Grundlage aus echt italienischem weissen Pizzamehl.
Ebenfalls probiert wurde das «Ossobuco con Riso al Zafferano». Die Kalbshaxe mit Safranreis mundete ebenfalls köstlich. Dazu unbedingt den offenen Hauswein probieren. Der «Ciró» aus Kalabrien ist ein schwerer, dunkelroter, süffiger Geselle, der hervorragend zu allen angebotenen Speisen passt.
Viele zufriedene Gäste
Es braucht viel Mut, in Coronazeiten ein Restaurant neu zu eröffnen. Vincenzo Colussio dazu: «Wir sind durch unser bisheriges Lokal an der Trogenerstrasse in Altstätten schon gut bekannt, sonst hätten wir uns das zum jetzigen Zeitpunkt nicht getraut.» Bleibt nur noch, den sympathischen Leuten von der Osteria del Trucco viel Erfolg und viele zufriedene Gäste zu wünschen.