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Altstätten
30.01.2022

Viele bezaubernde Glücksmomente

«Junge, Junge» brachten eine beinahe poetische Zaubershow auf die Bühne
«Junge, Junge» brachten eine beinahe poetische Zaubershow auf die Bühne Bild: Ulrike Huber
Das Gebrüderduo «Junge Junge» sorgte am Samstagabend im Diogenestheater für bestes Entertainment. Angenehme, rundgeschliffene, die Herzen einlullende Unterhaltung, die beim Publikum auf hervorragende Resonanz stiess.

«JUNGE JUNGE!» nennen sie sich. Und Junge, Junge!, die haben's drauf! Die Brüder Dr. Gernot und Wolfram Bohnenberger zauberten hinter (sie führten Produktionsregie) und auf der Bühne. Die beiden Zauberweltmeister kommen aus Reutlingen auf der Schwäbischen Alb und verzaubern die ganze Welt. Und am Samstagabend das zahlreiche Publikum im Diogenes in Altstätten.

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Das Thema war Programm

Das Thema ihres Programms war «Glücksmomente». Und das Thema war Programm. Seit über dreissig Jahren bereisen die beiden Zauber-Comedians die Welt und beglücken ihre Zuschauer. Sie waren bereits in Las Vegas und erhielten dort mehrfache Auszeichnungen, unter anderem als «Beste Zauberer».

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Doch ihre Show «Glücksmomente» ist frei von bombastisch-amerikanischer Zauberkunst. Vielmehr sind es kleine, intime, manchmal geradezu poetische Zauberkünste, die sie zwischen Geschichten, Diavorträgen (die Jüngeren wissen ja kaum mehr, was das ist) über Stationen ihres Künstlerlebens und sogar einer komischen Tanz-Hut-Verwandlungseinlage präsentierten.

Video: Ulrike Huber

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Frohsinn, Glück und Zuversicht

Junge und Junge sind ganz einfach zwei Menschen, die auch auf der Bühne vor Frohsinn, Glück und Zuversicht strahlen. Im eigentlichen Leben ausgebildeter Architekt und Mediziner bringen sie leise und ohne grosses Trara Lebensweisheiten auf die Bühne. Und verfügen tatsächlich über grosses magisches Können.

So wenn sie zwei sich niemals erschöpfende Wassergefässe präsentieren. Aus denen getrunken werden kann, soviel man will, die sich aber immer wieder auf geheimnisvolle Weise füllen. Oder wenn sie die Zuschauerin Kata auf die Bühne bitten, um sie in einem nicht einsehbaren Gefäss Gegenstände ertasten lassen. Doch was Kata als Teelöffel ertastet hatte, war auf wundersame Weise zum Suppenschöpfer mutiert. Ganz nebenbei wurde Kata ihr grösster Wunsch erfüllt, «ich möchte weg von der Bühne und wieder auf meinem Stuhl Platz nehmen.»

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Drei Stühle aus dem Karton

Neben vielen verblüffenden Kartentricks oder einem Umzugskarton, aus dem sich mühelos statt einem einzigen hineingestellten Stuhl gleich drei Stühle wieder herausziehen liessen, bezogen die beiden Magier immer wieder ihr Publikum mit ein.

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Wie etwa Gabriela, aus deren energetischem Glück Licht gezaubert wurde. Die nur mit Zeigefinger und Daumen eine Glühbirne zum Leuchten bringen konnte. Geradezu philosophisch wurde es, als einer der beiden schwäbischen Künstler aus Paul Watzlawicks «Anleitung zum Unglücklichsein» zitierte.

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Aller Arten von Hüten

Aus nur einem runden Stück flexiblen filzähnlichen Wollmaterials mit einem Loch in der Mitte zauberten die Magier alle Arten von Hüten, die in dieser Welt wohl zu finden sind, von Sombreros über Damenhüte bis zum Boxerkopfschutz. Verblüffend.

Am Ende der Vorstellung wurde die Botschaft des Abends in eine Geschichte verpackt. Die Geschichte eines Versuchs, der in einem Zugangsschacht der New Yorker U-Bahn gemacht wurde. Wo ein Violonist zur Rush-Hour seine Geige spielte und von den vielen vorbeihastenden Menschen ganz wenige, hauptsächlich Kinder, überhaupt kurz stehenblieben. Nach einer Stunde hatten sich lediglich etwas mehr als dreissig Dollar an Spenden gesammelt.

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Versuche, das Glück zu sehen

Das Besondere an dieser Geschichte. Der Geigenspieler war einer der grössten Violinisten der Welt, der mit seiner Stradivari im Millionenwert ansonsten um Riesengagen in den bekanntesten Konzert- und Opernhäusern auftrat. Und die Lehre daraus? Versuche, das Glück zu sehen und nicht nur durch das Leben zu hasten.

rheintal24/gmh/uh
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