Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Gesundheit
05.01.2022
05.01.2022 16:21 Uhr

Petition gegen Maskenpflicht an Primarschulen

Symbolbild
Symbolbild Bild: Pixabay
Seit dem 30. Dezember werden eifrig Unterschriften gesammelt. Dies für eine Petition gegen die Maskenpflicht an Primarschulen im Kanton St.Gallen, welche seit dem 3. Januar gilt. Bisher gingen schon über 5000 Unterschriften ein.

Ab dem 3. Januar hiess es auch für Viertklässler «Maske auf». In einer Mitteilung vom 29. Dezember gab der Kanton St.Gallen bekannt, dass die Maskenpflicht nun auch für Primarschüler ab der vierten Klasse gilt. Damit solle die Ausbreitung der neuen Coronavirus-Mutation «Omikron» eingeschränkt werden.

Doch der Aufschrei war gross. Vor allem in Telegram-Gruppen drohten Eltern, dass ihre Kinder keine Maske tragen oder gar zuhause bleiben werden. Auch versucht man, sich untereinander zu vernetzen: Eltern suchen andere Eltern, welche die Kinder abwechselnd zuhause unterrichten.

Es wurde sogar eine Petition ins Leben gerufen. Bereits mehr als 5000 Personen haben diese unterzeichnet.

Das sind die Argumente der Maskenpflicht-Gegner:

  • Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) geht davon aus, dass die Anwendung der Maske bei jüngeren Kindern oft nicht korrekt erfolgt und das zuverlässige Tragen einer Maske über längere Zeit schwierig ist. Es wird generell empfohlen, bei Kindern unter 12 Jahren keine Maskentragepflicht anzuordnen. Diese Position wird ebenfalls von Pädiatrie Schweiz vertreten.
  • Die Co-Ki-Studie der Universität Witten/Herdecke berichtet von vielfältigen – teils gravierenden - Nebenwirkungen bei Kindern, die über längere Zeit eine Maske tragen. Gerade die emotionalen Auswirkungen sind bei kleineren Kindern schwer aufzufangen, da die Eigenreflektion und das Verständnis für die Situation oft noch fehlt.
  • Dazukommt, dass die Mimik speziell beim Spracherwerb und beim Erlernen des Lesens essenziell wichtig sind (vgl. das Lehrmittel Leseschlau). Deshalb sei die Maskentragepflicht während dieser Lernphase besonders nachteilig.
  • Nicht zuletzt gibt es auch aus medizinischer Sicht gute Gründe, in der Maskenfrage nach Alter zu differenzieren. Tatsächlich spricht einiges dafür, dass es insbesondere bei kleinen Kindern durch das Tragen von Masken leichter zu Nebenwirkungen kommen kann als bei Erwachsenen – die physiologischen und anatomischen Verhältnisse zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheiden sich nun einmal deutlich (vgl. Blog von Kinderarzt Renz-Polster). Bei hoher Aktivität aber können Gesichtsmasken nach den vorliegenden Studien zu teils deutlichen physiologischen Veränderungen und teils starker subjektiver Beeinträchtigung führen. Da kleinere Kinder praktisch nur über zwei Aktivitätsniveaus verfügen (ruhiges Spiel oder aber hohe Aktivität), ist dieser Aspekt nicht zu vernachlässigen.

Aus all diesen Gründen fordern die Petitianten, das generelle Maskenobligatorium ab der 4. Klasse per sofort aufzuheben.

pez/stgallen24/rheintal24
Demnächst