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Diepoldsau
17.12.2021
17.12.2021 16:16 Uhr

Schluss nach 23 Jahren

Bild: zVg
Roger Spirig hört auf. 23 Jahre lang arbeitete er als Hauswart der Gemeindeverwaltung in Diepoldsau. Die «gute Seele» der Gemeinde tritt vorzeitig in den Ruhestand und bleibt ihr dennoch erhalten.

Einen Drittel seines Lebens war Roger Spirig Hauswart der Gemeinde Diepoldsau. Er sorgte für Ordnung im Gemeindehaus, im Feuerwehrdepot und auf dem Sunna-Spielplatz. Spirig betreute die Wohnungen der Asylsuchenden in Diepoldsau, amtete als Bestatter und Gemeindeweibel. Am 31. Dezember 2021 ist Schluss. Der 63-Jährige tritt in den Ruhestand.

Roger Spirig ist in Diepoldsau geboren und lebt schon sein ganzes Leben im Dorf. Hier zog er mit seiner Frau, von der er geschieden ist, drei Kinder gross. Ursprünglich absolvierte er eine Maurerlehre, arbeitete als Polier und schliesslich als Bauführer. Vor 23 Jahren suchte er eine neue Herausforderung und trat die Stelle als Hauswart in der Gemeindeverwaltung an. In seiner Funktion war er nicht nur für die Reinigung zuständig, sondern auch für die Lehrlingsausbildung. Er organisierte Transporte, Apéros und verwaltete Sitzungsräume.

Lernende aufs Leben vorbereitet

«Der Umgang mit den Leuten lag mir besonders am Herzen», sagt Spirig. Mit seiner ruhigen und offenen Art war er beliebt bei seinen Arbeitskollegen und hatte auch immer ein offenes Ohr für deren Anliegen. Während seiner Zeit bei der Gemeinde hat Roger Spirig zahlreiche Lehrlinge zu Fachpersonen im Betriebsunterhalt ausgebildet. «Ich konnte sie nicht nur beruflich weiterbringen, sondern auch aufs Leben vorbereiten», so der Diepoldsauer. Deshalb möchte er auch nach seiner Pensionierung weiterhin überbetriebliche Lernenden-Kurse leiten und als Experte Abschlussprüfungen abnehmen.

Trotzdem habe sich die Arbeit als Hauswart über die vielen Jahre verändert, weiss Spirig zu berichten. Sie sei umfangreicher und strenger geworden. Als er in Diepoldsau begann, arbeiteten noch zehn Leute auf der Verwaltung. Heute sind es viele mehr. Dies führe automatisch zu mehr Arbeit.

Bestattungen als Lieblingstätigkeit

Obwohl Roger Spirig nun in den Ruhestand tritt, bleibt er der Gemeinde noch einige Jahre als Bestatter erhalten. Das Bestattungswesen liegt Spirig besonders am Herzen. «Dies ist meine Lieblingstätigkeit. Ich kann als Bestatter den Angehörigen den letzten Gang erleichtern», sagt Spirig und fügt an: «Der Tod gehört nun mal zum Leben dazu. Ich finde man sollte sich früh damit auseinandersetzen und nicht totschweigen.» Der Vater von drei erwachsenen Kindern möchte noch einige Jahre als Bestatter weiterarbeiten.

Als Hauswart ist am 31. Dezember definitiv Schluss. Dann tritt der 63-Jährige in seinen dritten Lebensabschnitt. «Ich höre mit einem guten Gefühl auf. Ich habe immer gerne für die Gemeinde gearbeitet, verbinde eine schöne Zeit damit und schaue sehr gerne darauf zurück», sagt Roger Spirig. Als Pensionär freut er sich aufs Töff fahren und möchte viele Freunde besuchen, wozu ihm in den letzten Jahren oft die Zeit gefehlt hat.

pd/rheintal24