Sieben Jahre hatte die Galerie dOséra in Diepoldsau bestanden. Sieben Jahre, in denen Künstler aus Nah und Fern präsentierte wurden. Sieben Jahre, in denen die fleissigen Kunstliebhaber im Vorstand des Vereins dOséra massgeblich das Leben der bildenden Kunst im Rheintal prägten.
Zum ersten, zum zweiten und zum dritten


Vorbei ist vorbei
Doch mit der Kündigung der für eine Kunstgalerie wunderbar geeigneten Räumlichkeiten in einer alten Fabrik in Diepoldsau ist es vorbei mit der Galerie dOséra. Denn es konnten keine neuen von der Grösse und dem Mitzins her geeigneten Räumlichkeiten gefunden werden.
Der Verein wird wohl aufgelöst. Aber da gab es noch eine Sache zu erledigen. Denn in den Archiven, im Fundus des Vereins sammelten sich noch viele Kunstwerke vorallem von Rheintaler Künstlern. Was sollte mit denen geschehen. Die erlösenden Idee: Wir machen eine Versteigerung!
Gesagt, getan
Gesagt, getan. Und so wurde am Samstag, den 11.12., die erste Tranche an Bildern von Relüm, KuSpi und Co. versteigert. An zwei Terminen, der erste vormittags um 11.00 Uhr, der zweite um 14.00 Uhr. Und es wurde ein grosser Erfolg für die Vereinsmacher. Denn bei beiden Versteigerungen fanden jeweils knapp vierzig Kunstwerke ihre neuen Eigentümer.
Was nicht zuletzt an KuSpi 021 lag. Der allseits bekannte und beliebte Künstler hatte sich bereit gefunden, die Rolle eines Auktionators zu übernehmen und füllte diese wunderbar und gewichtig aus. Er fand immer einen Käufer, der bereit war, noch ein bisschen mehr zu bezahlen.
Überraschend guter Verkauf
«Wir konnten heute gut verkaufen», erzählte Kurt Spirig nach seinem Auftreten als Auktionator, «Überraschend gut und zu überraschend guten Preisen. Die Halle hier ist prädestiniert für Versteigerungen. Ich rufe einen Preis aus und man hört mich.»
Woher kommen eigentlich die Kunstwerke, für die sich am Samstag schon 85 Besucher als Teilnehmer an der Auktion interessierten? Der Präsident des Vereins dOséra, Peter Federer, klärt auf: «Die Bilder, die wir heute und am Sonntag versteigern dürfen, sind zum einen Kunstwerke, die unsere Mitglieder zur Verfügung gestellt haben und zum anderen Gemälde, Skizzen, Zeichnungen, die uns die ausstellenden Künstler als Dank für die Ausstellungen geschenkt haben.»
Erlös sehr unterschiedlich
Der gebotene und bezahlte Versteigerungserlös waren sehr unterschiedlich. Von 40 Franken für einen Lichthalter bis zu 300 Franken für eine nummerierte und signierte Lithographie von Le Corbusier. Auffallend auch das Verhalten der potentiellen Käufer, die nach Ende der ersten Versteigerung wie verschwunden waren. Und dann pünktlich um 14 Uhr zum Start der zweiten Versteigerungsrunde wieder da waren. Samt weiteren Interessenten.
Auch heute, Sonntag, gilt wieder: Öffnung der Galerie dOséra um 10 Uhr. Zwei Versteigerungen um 11 und um 14 Uhr. Und dann «Open end und ustrinkete». Frei nach dem Motto «Alles muss weg!». Nicht nur die Bilder, sondern auch der Getränkevorrat. Wie am Samstag werden auch am Sonntag die Rheintaler Kunstliebhaber das Zusammensein, das Fachsimpeln und die den Anblick der vielen schönen Kunstwerke bei einem Glas Wein oder einem Fläschchen Bier geniessen und das Ende der Galerie dOséra bedauern.
Die Galerie Art dOséra befindet sich an der Rheinstrasse 1 in Diepoldsau im ersten Stock. Der Eingang hinten an der Rheinstäpflistrasse.