Samstag kurz vor Mitternacht. Das Redaktionsteam von rheintal24 ist auf dem Rückweg vom Galaabend der Kleinkunst in Altstätten auf der Staatsstrasse in Richtung Heerbrugg. Brav wird der Ampel an der Baustelle zwischen Rebstein und Balgach Respekt gezollt und vor dem roten Licht angehalten.
Im Dunkel der Baustelle
Aus dem Dunkel der Baustelle kommt ein Hund getrottet. Ein noch junger Boxermischling, der einen desorientierten, aufgeregten Eindruck macht und alle paar Meter seine Wegrichtung wechselt. Inzwischen hat die Gegenkolonne Grün bekommen. Der junge Bello trabt auf einmal auf der derzeit einzigen Fahrspur herum.
Mit der Lichthupe kann das Führungsfahrzeug im letzten Moment auf den Hund aufmerksam gemacht werden und weicht aus. Kurz ist Bello auf dem Gehsteig, trabt aber gleich wieder dem nächsten Auto vor die Nase, das scharf bremsen muss. Detto beim dritten Fahrzeug. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Wärme und Sicherheit
Raus aus dem Auto, hinter dem verwirrten Vierpfoter her, der durch unsere Fotoreporterin am Halsband geschnappt und zum Auto geführt wird. Wo die arme Kreatur sofort und freiwillig auf die Hinterbank springt, offenbar dankbar für die Wärme und die Sicherheit. Aber was soll jetzt geschehen?
Die Nachbarn im Haus bei der Ampel, die vielleicht wissen, wem der Tollpatsch gehört, reagieren trotz erleuchteten Zimmern nicht auf die Türklingel. Logisch, schliesslich ist es mittlerweile Mitternacht. Also ab zum Polizeiposten Widnau, nicht wissend, dass dieser nicht durchgehend besetzt ist. Von da also weiter zum Polizeiposten in Thal.
Freund und Helfer
Wo sich der anwesende Polizist tatsächlich als Freund und Helfer erweist. Mit grosser Geduld und tiefer Empathie den absolut ruhig, still und freundlich auf der Autorückbank ausharrenden Bello in Empfang nimmt. Den Vierbeiner nach einem Chip scannt, der sich auch wirklich findet. Bevor der reizende Hund dann in der Tierbox der Polizeistation landete, erkundete er noch die Grossgarage. Unsere Fotoreporterin an der Leine hinter sich herziehend wurde das ungewohnte Terrain erschnüffelt, was die Hundenase aushält.
Also endlich ab ins Homeoffice für die Reporter, schliesslich sollte ja noch der Bericht über die Gala der Kleinkunst geschrieben werden. Vorher verspricht der Polizist noch, am nächsten Tag über den weiteren Fortgang und das Schicksal des härzigen WauWaus zu informieren. Und tatsächlich meint es das Schicksal gut mit dem ausgebüxten Tollpatsch. Sein Frauchen hat ihn in selber Nacht gesucht, die Polizei verständigt und konnte ihren Liebling in Thal wieder in Empfang nehmen. Ende gut – alles gut.