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Altstätten
12.11.2021
14.11.2021 18:46 Uhr

Musikpromis und Bundesrätin in Altstätten

Karin Keller-Sutter, Stress und Stefanie Heinzmann im Gespräch.
Karin Keller-Sutter, Stress und Stefanie Heinzmann im Gespräch. Bild: Patrice Ezeogukwu
Am Freitag lud Nationalrat Markus Ritter prominente Gäste auf seinen Hof ein. Bei einem «Znüni» unterhielt man sich mit Stress, Baschi, Stefanie Heinzmann, Danitsa und Marco Kunz. Danach besuchte Karin Keller-Sutter die Pop-Up-Impfstation.

Es war ein besonderer Tag für Altstätten: Gleich mehrere der grössten Schweizer Promis besuchten das kleine Städtchen im Rheintal. Statt auf den roten Teppich ging es aber auf den Hof von Bauernverbandspräsident Markus Ritter.

Gemütliche Stimmung

Ohne Schickimicki und ohne Blitzlichtgewitter nahmen Stress, Baschi, Stefanie Heinzmann, Danitsa und Marco Kunz in der gemütlichen Stube Platz und unterhielten sich mit Peter Nüesch, Präsident St.Galler Bauernverband, Stefan Freund, Vorstandsmitglied Bauernverband AR, Gabi Krieg, Präsidentin Glarner Bäuerinnen und Landfrauen und Ursi Stäuble-Zimmermann, Vizepräsidentin Bündner Bäuerinnen und Landfrauenverband und Jürg Fatzer, Geschäftsführer Verband Thurgauer Landwirtschaft und Thurgauer Milchproduzenten.

Bei einer lockeren Gesprächsstunde, in der alle vor dem Betreten des Haus die Schuhe ausziehen mussten, und einem üppigen «Znüni» diskutierte man über die Impfung, den angeblichen Stadt-Land-Graben sowie die Auswirkungen des Coronavirus auf die Landwirtschaft und die Kulturbranche. Ob aus Überzeugung, Einsicht oder persönlichen Gründen – alle Anwesenden sprachen sich für das Impfen aus.

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«Armutszeugnis für die Schweiz»

Die Stars, die gerade im Rahmen der nationalen Impfwoche auf Tour sind und am Freitagabend in der Stadt St.Gallen ihr zweitletztes Konzert spielen, möchten die Leute dazu animieren, sich mit der Impfung auseinanderzusetzen, sagt Mundartmusiker Marco Kunz zu stgallen24. 

«Für mich war klar, dass ich meine Reichweite und Stimme für dieses Thema nutzen möchte, auch wenn wir uns als Künstler nicht immer politisch äussern. Ich möchte, dass wir die Leute dazu motivieren, sich mit der Impfung auseinandersetzen und zwar mit wissenschaftlichen Fakten – und nicht irgendwelchen Youtube-Videos», so Kunz weiter. 

Kaum eine Branche wurde so hart von den Corona-Massnahmen getroffen wie die Eventbranche. Deshalb halte es der Musiker auch für so wichtig, dass Lockdowns und erneute Absagen sich nicht wiederholen. «Viele Künstler kamen während dieser Zeit an ihre Grenzen und ein weiterer Lockdown wäre fatal. Deshalb müssen wir das Impfziel erreichen, denn sonst haben wir keine Alternativen. Ausserdem wäre es ein Armutszeugnis für die Schweiz, wenn wir es nicht schaffen!» 

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Stadt-Land-Graben

Anders als in der Kulturbranche war man in den Landwirtschaftsbetrieben weniger von Corona und den Massnahmen betroffen. Das sei auch ein Grund für die tiefere Impfquote auf dem Land. «Die Menschen kommen hier viel weniger in Kontakt mit Corona und dem Zertifikat. Deshalb erachten viele das Impfen für nicht nötig. Aber man muss den Dialog suchen und mit den Menschen sprechen. Darin liegt die Challenge. Ich hatte diese Woche sechs Telefonate von Bauern, die mich gefragt haben, ob sie sich impfen lassen sollen oder nicht», sagt Gastgeber Markus Ritter.

Er halte es für richtig, dass man mit der Impfwoche die verschiedenen Kreise direkt anspricht und dass die Botschaft nicht nur von Fachleuten des BAG kommt, sondern von verschiedensten Menschen wie Sportlern oder eben Künstlern.

«Es geht um uns als Gesellschaft»

Musikerin Stefanie Heinzmann gibt zu: «Ich persönlich hätte mich für mich selbst nicht geimpft. Aber es geht nicht um mich, sondern es geht um uns als Gesellschaft und deshalb habe ich mich geimpft. Niemand hat Lust auf auf Masken und Massnahmen – weder Impfbefürfworter noch Impfgegner. Schlussendlich möchten wir doch alle dasselbe, deshalb kommen wir auch nur gemeinsam aus der Krise raus.»

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Konzert in der Stadt St.Gallen

Am Freitagabend findet das zweitletzte Konzert der Künstler auf dem Kornhausplatz in der Stadt St.Gallen statt. Dieses soll besser laufen als die Konzerte in Sion und Lausanne, wo Impf-Skeptiker die Tickets gehamstert haben und und somit verhinderten, dass die Konzerte besucht werden konnten.

Von 500 Besuchern haben nur 100 teilgenommen. Folgt in St.Gallen der nächste Flop? Rapper Stress sagt: «Ich hoffe, dass es besser laufen wird und wir den Leuten die Realität zeigen können und zwar jene vor Corona. Wir wollen den Menschen einfach etwas Gutes tun.» Wegen der Hamsteraktionen in anderen Städten wird es in St.Gallen die Möglichkeit geben, spontan an ein Ticket zu kommen.

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KKS ist enttäuscht

Nach dem «Znüni» ging es für die Promis zur Pop-Up-Impfstelle in Altstätten, wo Bundesrätin Karin Keller-Sutter wartete. Sie wurde durch Regierungsrat Bruno Damann, Vorsteher des Gesundheitsdepartementes und Stadtpräsident Ruedi Mattle begrüsst. Nach einem Rundgang durch die Impfstelle sagte Keller-Sutter, dass man bislang zwar noch kein klares Fazit zur Impfwoche ziehen könne, aber jede Person, die sich in den letzten Tagen geimpft hat, ein Erfolg sei. 

«Dass die Schweiz mit der Impfung im Vergleich zu vielen anderen Ländern hinterherhinkt, enttäuscht mich schon ein bisschen. Natürlich ist eine Impfung keine Vollkassko-Versicherung, aber sie zeigt, dass sie das effektivste Mittel im Kampf gegen die Pandemie ist», so KKS. Auf die Frage, ob eine 2G-Regel wie in Österreich auch in der Schweiz Thema sein wird, antwortet die Bundesrätin: «Ich glaube nicht, dass das in unserem Land von den Menschen akzeptiert wird».

Miryam Koc/rheintal24/stgallen24
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