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Gesundheit
02.09.2021
02.09.2021 16:40 Uhr

Studie über Antikörper in Muttermilch

Die Muttermilch ist der beste Schutz von Säuglingen vor Krankheiten
Die Muttermilch ist der beste Schutz von Säuglingen vor Krankheiten Bild: mutter-kind-gesundheit.de
Die Impfung der Mutter führe zu einem hundertfachen Anstieg an Antikörpern in der Muttermilch. So jedenfalls eine Studie der University of Florida.

Die Muttermilch von Müttern, die gegen Covid-19 geimpft wurden, enthalte laut einer im Fachjournal «Breastfeeding Medicine» veröffentlichten Studie der University of Florida eine erhebliche Menge an Antikörpern, die dazu beitragen können, Säuglinge vor der Krankheit zu schützen.

Deutlicher Anstieg der Antikörper

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Impfung zu einem deutlichen Anstieg der Antikörper gegen Sars-CoV-2 in der Muttermilch führt, was darauf hindeutet, dass geimpfte Mütter diese Immunität an ihre Babys weitergeben können», sagt Joseph Larkin III, Senior-Autor der Studie und ausserordentlicher Professor an der University of Florida, in einer Mitteilung.

Bei neugeborenen Säuglingen ist das Immunsystem noch unterentwickelt. Das erschwert es ihnen, Infektionen alleine zu bekämpfen. Sie sind auch oft zu jung, um angemessen auf bestimmte Arten von Impfstoffen zu reagieren, sagt Josef Neu vom College of Medicine an der University of Florida, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. Während dieser anfälligen Zeit ermöglicht die Muttermilch stillenden Müttern, Säuglingen eine «passive Immunität» zu verleihen, erklärt Neu.

Bester Schutz vor Krankheiten

Was nicht wirklich neu ist. Denn man weiss, dass das Stillen durch die Mutter der beste Schutz des Kindes vor Krankheiten ist. Josef Neu weiter: «Stellen Sie sich die Muttermilch als Werkzeugkasten mit all den verschiedenen Werkzeugen vor, die das Baby auf das Leben vorbereiten. Die Impfung fügt der Toolbox ein weiteres Instrument hinzu, dass das Potenzial hat, eine Covid-19-Erkrankung besonders gut zu verhindern. Die Ergebnisse unserer Studie deuten stark darauf hin, dass Impfstoffe sowohl Mutter als auch Baby schützen können, ein weiterer zwingender Grund für schwangere oder stillende Frauen, sich impfen zu lassen.»

Zwischen Dezember 2020 und März 2021 wurde diese Studie erarbeitet. Damals standen gerade erst die Impfstoffe von Pfizer und Moderna für medizinisches Personal zur Verfügung. 21 stillende Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens, die sich noch nie mit Covid-19 infiziert hatten, haben sich freiwillig gemeldet. Proben von der Muttermilch und dem Blut der Mütter wurden dreimal genommen: vor der Impfung, nach der ersten Dosis und nach der zweiten Dosis.

Starke Antikörperreaktion

«Wir sahen nach der zweiten Dosis eine starke Antikörperreaktion im Blut und der Muttermilch – etwa einen hundertfachen Anstieg im Vergleich zu den Werten vor der Impfung. Diese Werte sind auch höher als die, die nach einer natürlichen Infektion mit dem Virus beobachtet wurden», erklären Lauren Stafford, eine Doktorandin in Larkins Labor, und Vivian Valcarce, Assistenzärztin in der Abteilung für Pädiatrie. Mütter zu impfen, um Babys zu schützen, sei nichts Neues, sagen sie.

«Normalerweise werden werdende Mütter gegen Keuchhusten und Grippe geimpft, da dies für Säuglinge eine schwere Erkrankung sein kann. Babys können sich auch mit Covid-19 infizieren, daher könnten wir in Zukunft eine routinemässige Impfung von Müttern gegen das Virus sehen», so die Mediziner.

Wachsende Anzahl von Beweisen

«Wir freuen uns auch, dass viele andere gleichzeitig weltweit durchgeführte Studien ebenfalls Antikörper in der Muttermilch geimpfter Mütter zeigen», sagt Studienleiter Josef Neu. «Das bedeutet, dass unsere Studie eine wachsende Anzahl von Beweisen bestätigt. Wir würden noch gerne untersuchen, ob Säuglinge, die Muttermilch mit diesen Antikörpern konsumieren, einen eigenen Schutz gegen Covid-19 entwickeln», so Joseph Larkin. «Darüber hinaus möchten wir auch mehr über die Antikörper selbst erfahren, etwa wie lange sie in der Muttermilch vorhanden sind und wie effektiv sie das Virus neutralisieren.»

 

Achtung! Seien Sie bei Ratschlägen und veröffentlichten Studienergebnissen in Beziehung auf die Covid-19-Impfung vorsichtig. Prüfen Sie stets die Quelle nach. Ist diese vertrauenswürdig? Handelt es sich wirklich um ein wissenschaftliches Institut, das auch real existiert? Wurden die Studien wirklich durchgeführt oder die Ergebnisse nur erfunden? Oder wurde nur die Ansicht eines unbekannten Wald- und Wiesenarztes als alleinseligmachende Wahrheit verkauft.

Erkundigen Sie sich bei geplanten Massnahmen, wie der Impfung während der Schwangerschaft, unbedingt im Vorhinein beim Arzt Ihres Vertrauens.

rheintal24/gmh/uh
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