In einem Interview mit dem Tagblatt erklärte die St.Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher, warum sie darauf verzichtet, FDP-Chefin zu werden.
Obwohl es sie gefreut hat, dass ihr so viele dieses Amt zugetraut haben, will sie nicht: «Für mich stimmt das Gleichgewicht momentan sehr. Ich arbeite gerne als Anwältin, wo ich auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Auch meine Tätigkeiten als Ombudsfrau und Präsidentin der Stiftung Opferhilfe machen Freude.» Die Gefahr, Politik im Elfenbeinturm zu betreiben, sei damit gebannt. «Mit dem Präsidialamt wäre dieses Gleichgewicht ins Wanken geraten», so die 54-Jährige.
Auf die Frage, ob sie aufgrund der internen Streitereien nicht Präsidentin der FDP werden wolle, antwortete Vincenz-Stauffacher, dass dies sie noch eher beflügelt hätte. «Schlimmer kann es ja nicht mehr werden», sagte die Abtwilerin. Es hätte sie gereizt, diese Gräben zuzuschütten.
Wer steigt denn nun in den Ring um den Posten? Gehandelt werden etwa die Waadtländerin Nationalrätin Jacqueline de Quattro, der St.Galler Nationalrat Marcel Dobler, der Luzerner Ständerat Damian Müller sowie der Aargauer Ständerat Thierry Burkart.
Die Frist für die Einreichung von Kandidaturen läuft bis am 15. August, danach folgen die Anhörungen. Am 2. Oktober wählen die Delegierten der FDP Schweiz den neuen Parteipräsidenten.