So richtig festlich schaute der Rathausplatz in Altstätten aus. Hunderte Fans, die Mitglieder ihres Vereins KTV Altstätten und die Fahnenträger vieler anderer Vereine hatten sich versammelt und warteten auf die Ankunft von Riccarda Dietsche. Dazu spielte die Stadtmusik Altstätten ein Ständchen.
«Welcome back, Riccarda!»
Alles war bereit. Bestens vorbereitet von Verkehrsverein und Stadt Altstätten. Und die mit der Schweizer Staffel bei der Olympiade in Tokio auf Rang Vier im Finale ins Ziel gelaufene Lüchinger Paradeathletin kam pünktlich um Sieben von ihrer langen Reise aus Tokio, um sich feiern zu lassen.
Erstmals eine Olympionikin gefeiert
«Herzlich Willkommen daheim!», begrüsste Gemeindepräsident Ruedi Mattle die Staffelläuferin, «Meines Wissens ist es erstmals der Fall, dass eine Olympionikin in Altstätten gefeiert wird. Diese Woche waren wohl alle Rheintaler im Herzen Lüchinger. Denn der vierte Platz mit der Staffel im 4x100m Lauf der Damen ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Wenn die Fussballnati unter den letzten acht in Europa spielt, ist es schon grossartig, aber der vierte Platz unter den Weltbesten ist noch viel grossartiger. Ein Riesenerfolg nicht nur für Riccarda Dietsche, sondern auch für den KTV Altstätten und seine Jugendarbeit. Wie auch für alle anderen Vereine in Altstätten. Wenn Ihr Kind auch Olympiasieger werden will, so soll es sich morgen bei einem der vielen Vereine unserer Stadt anmelden.»
Fabian Sonderegger, Präsident des KTV Altstätten, würdigte in seiner kurzen Ansprache die harte Arbeit, den Ehrgeiz und das Talent von Riccarda Dietsche und erinnerte daran, wie sie in Coronazeiten mit einer Ausnahmebewilligung auf der GESA ihre Runden gezogen hatte. Ihre perfekten Leistungen als Startläuferin und ihre perfekten Staffelübergaben seien die Grundlage für den neuen Schweizer Rekord und den vierten Platz gewesen.
Auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt
Die Lüchinger Sprinterin war glücklich über den Empfang. Obwohl man versucht habe, sie bereits auf dem Rückflug wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, wie sie augenzwinkernd erzählte: «Nach Tokio flogen wir noch Business-Class, auf dem Rückflug sassen wir in der Economy.»
Und sie freute sich: «Der Empfang ist mega schön. In Tokio wusste ich ja lange nicht, ob ich mit der Staffel laufen darf, aber letztlich ist für mich alles gut ausgegangen. Ich bedanke mich bei allen Trainern und Helfern beim KTV Altstätten und beim STV Lüchingen, wo ich vorher war.»