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Heerbrugg
05.08.2021

Transzendenz und Immanenz

Bild: pd
Die erste Ausstellung im Stellwerk Heerbrugg nach den Sommerferien beginnt mit einer Vernissage am 13. August mit Holzskulpturen und besonderen Fotografien.

Jürg Eggenberger, ehemaliger Sekundarlehrer, Personalleiter, selbständiger Coach und Mediator, lebt und arbeitet in Teufen. Hier hat er sich vor acht Jahren aus einem ehemaligen Taubenschlag und Hühnerhaus ein kleines, schmuckes, zweistöckiges Atelier ausgebaut und eingerichtet. Vor diesem Atelierhäuschen gibt es einen kleinen überdachten Platz, sein Aussenatelier.

Viele Werke angesammelt

Jürg Eggenbergers Fundholzskulpturen werden grösstenteils hier bearbeitet. Gegenüber, in der Scheune des Nachbarhauses, befindet sich ein Showroom mit den fertigen Werken. Momentan sind es ziemlich viele, da wegen Corona schon länger keine Ausstellungen mehr stattgefunden haben und sich in dieser Zeit einiges angesammelt hat.

Jürg Eggenberger an der Arbeit auf dem Vorplatz seines Ateliers; zwei Fundholzskulpturen; transzendente Fotografie Bild: pd

Seit seinem ersten Kurs im Jahr 2008 zur Entwicklung von kreativen Objekten aus Fund- und Schwemmholz, ist Jürg Eggenberger begeistert von der wundervollen Verwandlung der meist grauen und tot wirkenden Holzstücke in frische, formvollendete, lebendige Holzskulpturen. Kurse besucht er nun keine mehr. Er hat sich zusammen mit seinen Skulpturen weiterentwickelt, bearbeitet die Holzstücke nicht nur oberflächig, sondern gestaltet diese, bis sie für ihn stimmig sind. Man darf seine Skulpturen auch berühren, mit ihnen Kontakt aufnehmen, sie riechen. Jede Betrachterin kann auf Grund von Holzart, Maserung und Form darin unterschiedliche imaginäre Gestalten erkennen, die Fantasie spielen lassen.

Seine Fundhölzer findet Jürg Eggenberger auf Wanderungen und in den Ferien, etwa in Graubünden, im Tessin oder in der Toskana.

Ausschnitte aus dem realen Leben

Seine zweite Leidenschaft gilt der Fotografie. Nicht nur der reellen Szenerie. Jürg Eggenberger inszeniert Ausschnitte aus dem realen Leben oder Landschaften in transzendente Bilder, die durch das Nichtgegenständliche zum Fantasieren anregen. Sie wirken malerisch und sanft. Manchmal erinnert die Fotografie an ein Aquarellbild, ein andermal an die Ölmalerei.

Alle Bilder sind abstrakt und wirken verschleiert und mystisch, transzendent eben. Diese Szenerien bilden eine wunderbare Kombination zu den Fundholzskulpturen und sind ebenfalls im Stellwerk zu sehen.

Bild: pd

In beiden Techniken spielt Immanenz und Transzendenz für Jürg Eggenberger eine wichtige Rolle. Immanent sind die Fundholzstücke, welche durch die Bearbeitung transzendent werden. Und in der Fotografie möchte er sich von der Immanenz lösen, dem „beschränkt sein auf das menschliche Bewusstsein“ und mit der Transzendenz dem Betrachter neue Möglichkeiten durch dessen Fantasie auftun.

Die Ausstellung ist geöffnet am Freitag, 13. August um 19 Uhr (Vernissage); Samstag und Sonntag, 14. und 15. August, 14-18 Uhr; Freitag, 20. August, 18-20 Uhr; Samstag und Sonntag, 21. und 22. August, 14-18 Uhr.

pd
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