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Altstätten
17.07.2021
17.07.2021 20:20 Uhr

Sitzpflicht und Tanzverbot im Urlaub?

Kevin Steiger vom Reisebüro Reise-Treff Steiger in Altstätten
Kevin Steiger vom Reisebüro Reise-Treff Steiger in Altstätten Bild: zVg
Eine Kakophonie der Einreise- und Verhaltensregeln ist im grossen Orchester der EU-Urlaubsländer zu beobachten. Ob Sitzpflicht in Griechenland oder 3G-Zwang auch für die blosse Durchreise und ob elektronische Voranmeldung des Grenzübertritts. Die Reise wird zum Spiessrutenlauf.

Einheitliche Rechtsvorschriften in der Europäischen Union? Das glauben wohl nur die grössten EU-Gegner, die glauben, dass die Schweiz bei einer Annäherung zu viele Vorschriften übernehmen müssten. In Wahrheit macht jeder Staat, was er will. Trotz Maastricht-Abkommen, trotz „grenzfreiem“ Schengen-Raum. Vor allem jedes der Urlaubsländer kocht derzeit sein eigenes Corona-Süppchen.

Recherchieren und abchecken

Für den Urlaubswilligen und Erholungssüchtigen heisst das: Im Vorhinein recherchieren, abchecken, alles vorbereiten und kurz vor Abreise noch einmal die aktuelle Lage am Urlaubsort und in den Durchreiseländern abchecken. Dabei behilflich sind die Reisebüros. So auch Kevin Steiger vom Reise-Treff Steiger in Altstätten: «Tatsächlich gibt es effektiv beinahe täglich Änderungen. Sodass etwa ein 3G-Nachweis nicht mehr reicht, sondern nur die Geimpften sich ohne Probleme überall bewegen können. Oder dass man als Autoreisender in beinahe jedem Staat sich vorab elektronisch registrieren muss.»

Kevin Steiger berät seine Kunden in allen Fragen über die Coronabeschränkungen beim Reisen Bild: zVg

Was den Service durch ein Reisebüro umso wichtiger macht: «Wir geben unseren Kunden mit auf den Weg, was sie aktuell brauchen, damit es keine Probleme gibt. Dazu informieren wir uns ständig und helfen, wo wir können. Auch vor dem Heimflug, schauen wir, dass alle Kunden für den Heimflug noch die richtigen Unterlagen erhalten. Die Dossiers liegen bei uns bereit, falls ein Land wieder zumacht, oder in der Schweiz wieder auf eine Quarantäneliste kommt, sodass wir gleich eingreifen und gleich Bescheid geben können. Denn wenn man schon beim Reisen solche Umstände hat, dann soll es trotzdem so komfortabel wie möglich sein.»

Im Urlaubsparadies Griechenland: weitreichende Impfpflicht Bild: rtl.de

Schauen wir einmal, wie derzeit die Regeln sind. Etwa in Griechenland. Die dortige Regierung hat diese Woche eine weitreichende Impfpflicht und neue Auflagen für den Freizeitbereich angekündigt - die auch oder vor allem Touristen hart treffen könnten. So dürfen in geschlossenen Räume von Kinos, Theatern und künftig nur noch Geimpfte Platz nehmen. Eine App soll den Betrieben die Kontrolle der QR-Codes auf den Impfbescheinigungen erleichtern. In Aussenbereichen hingegen dürfen weiterhin alle Gäste empfangen werden, allerdings bei verringerter Kapazität.

Slowenien, ein Traum zwischen Bergen und Mittelmeer, wollte zeitweise für die Durchreise einen 3G-Nachweis Bild: falstaff.at

Sommer der Sitzenden

Ausserdem kündigte der griechische Wirtschaftsminister Adonis Georgiadis den «Sommer der Sitzenden» an. Demnach dürfen die Menschen nicht eng aneinander gedrängt in Bars stehen oder gar tanzen. Stattdessen müssen alle Platz nehmen. Das landesweite Tanzverbot gilt bis Ende August.

Malta lässt nur mehr Geimpfte ins Land Bild: sonnenklar.tv

Immer wieder gibt es Länder, die spontan ihre Regeln verschärfen und dann wieder den Rückzug antreten. So wie Slowenien, das praktisch über Nacht für die Durchreise (!) einen gültigen 3G-Nachweis bei sonstiger sofortiger Quarantänepflicht forderte. Und am Mittwoch beschlossen hat, diese Regelung noch bis zum 15. August aufzuschieben. Oder Malta, das praktisch von einem Tag auf den anderen einen gültigen Impfnachweis für die Einreise forderte.

Wer nach «Bella Italia» reisen will, muss sich vor dem Grenzübertritt elektronisch anmelden Bild: weg.de

Elektronische Registrierung vor der Einreise

Oder was nur Wenige wissen: viele Staaten, wie etwa auch Italien, halten immer noch an der «Pre-travel-clearence» Pflicht fest. Also an der Notwendigkeit, dass man sich vor der Einreise bereits elektronisch registrieren lassen muss. Was aber angesichts der in den Urlaubsdestinationen rasant steigenden Inzidenzzahlen (Mallorca, Ibiza und Menorca derzeit 265 Neuansteckungen pro 100´000 Einwohner und Woche) kein Wunder ist.

Die gute Meldung zum Tag: ab heute gilt das elektronische Schweizer Covid-Zertifikat auf dem Mobile in der ganzen EU.

rheintal24/gmh/uh
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