Die Landwirte im Rhintl können derzeit aufgrund der weichen Böden und des zum Teil auf den Äckern stehenden Wassers weder säen noch ernten. «Bei uns am Böschenhof ist es bis jetzt noch nicht tragisch», erzählt Gemüsebauer Florian Gasser aus Au, «Aber es gibt immer wieder Regenfälle, wo dann das Wasser wieder einen halben Tag im Gemüsefeld drin steht. Und die Kulturen werden schon bei einem halben Tag geplagt.» Durch die hohe Feuchtigkeit komme es zu einem starken Pilzdruck.
Dauerregen zerstört die Ernte
Lagergemüse fault schneller
«Bei diesem Wetter fault das Lagergemüse, also Erdäpfel und Rübli einfach schneller und ist weniger lagerfähig. Aber das grosse Problem derzeit ist die Unbefahrbarkeit der Äcker. Pflegemassnahmen mit grossem Gerät, Pflanzenschutz oder Ernte. Geht alles nicht.» Was für Landwirt Gasser bedeutet, dass das Unkraut weiter wächst.
Beim Getreide bestehen die Schwierigkeiten darin, dass derzeit nicht geerntet werden kann, wie jetzt etwa die Wintergerste. «Auf diesen Feldern sollten nach der Ernte Rübli und Bohnen als Folgekulturen angesät werden. Aber das wird jetzt schon beinahe zu spät.» Warum das so ist, demonstriert Florian Gasser bei den Rübli: «Wenn sie jetzt um ein bis zwei Tage verzögert eingesät werden, so bedeutet dies im Herbst eine um eine Woche verzögerte Ernte.
Angpflanzt wird in diesen regnerischen Tagen auch nichts. «Wenn Kohl, Blumenkohl, Broccholi, Fenchel usw. wegen des zu nassen Bodens zwei Wochen lang nicht angpflanzt werden, dann wird es in den Läden zu kurzfristigen Engpässen kommen.»
Wetterlage bleibt unsicher
Wie geht es weiter? Auch im Rheintal bleibt die Wetterlage unsicher. Es drohen weitere Regenfälle und Gewitter. Erst Mitte kommender Woche wird nach den Voraussagen der Wetterfrösche und Meteorologen etwas Ruhe in die Wetterfront einkehren und die Sonne wieder das Kommando übernehmen.
Gerade im Gemüsebau gegen das bescheidene Wetter nicht viel unternehmen. Zum Glück ist das Rheintal bisher wenigstens vom Hagel grossteils verschont geblieben. Anders in der Restschweiz, wo die Hagelstürme dieses Jahr vermehrt wüteten. Da nützt dann auch die Hagelversicherung nicht mehr viel, wenn ganze Felder und die Arbeit vieler Monate zerstört wurde.