Da wird etwas Grosses entstehen. In St.Margrethen soll ein «Interventionszentrum» errichtet werden, in dem die Tätigkeiten der Angehörigen von Zoll Ost unter Einbezug der Kapo SG konzentriert werden sollen. «Es gehört zum Auftrag der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV), Waren, Personen und Transportmittel lage- und risikoabhängig zu kontrollieren», führte Oberst Markus Kobler, Chef von Zoll Ost, in seiner Ansprache anlässlich der Präsentation der Architektenwettbewerbsprojekte aus. «Die Eidgenössische Zollverwaltung beabsichtigt, im Rahmen der Digitalisierung und Restrukturierung rascher bei der Abfertigung und agiler bei der Reaktion auf das Gegenüber zu werden.»
Interventionszentrum St.Margrethen: Siegerprojekt präsentiert
LKW-Grenzübertritt ohne Halt
Was im Klartext bedeute: der Grenzübertritt von Lkw soll ohne Halt erfolgen, Arbeit an den Schaltern soll automatisiert werden, die freigespielten Mitarbeiter vermehrt für Kontrollen eingesetzt werden.
«Die Qualität der Kontrolle steht vor der Quantität», so Markus Kobler weiter. Dazu soll jede Region für die gründlichen Kontrollen von Personen, Waren und Transportmittel mit einem Interventionszentrum ausgerüstet werden. Das Pilotprojekt für eine solches Interventionszentrum soll jetzt in St.Margrethen entstehen. Ein Zentrum, das Arbeitsplätz für 230 Mitarbeiter samt Infrastruktur für die Weiterbildung, für LKW- und PKW-Kontrollen und die gesamte Zolltätigkeit bietet. Die Region Zoll Ost umfasst das Gebiet zwischen Bodensee und dem Misox im südlichen Graubünden.
Entwurf «Eagle» als Siegerprojekt gekrönt
Unter den siebzehn eingegangenen Wettbewerbsprojekten, die derzeit auf dem vorgesehenen Standort zwischen der Firma Bauwerk Group und der Autobahnabfahrt St.Margrethen präsentiert werden, wurde durch die Jury unter Leitung des Projektmanagementleiters des Bundesamtes für Bauten und Logistik Hanspeter Winkler der Entwurf «Eagle» zum Siegerprojekt gekrönt.
Die glücklichen Preisträger sind die Architekten Schneider & Schneider aus Aarau und ihre Mitarbeiter. Die Jury kam einstimmig zu der Empfehlung, dieses Büro auch mit der Weiterbearbeitung und Realisierung zu beauftragen. Doch zunächst müssen vom Bund noch die präliminierten Kosten von etwa vierzig Millionen Franken gesprochen werden. Daher ist der Baubeginn noch unbestimmt.
Ein Glücksfall für St.Margrethen
Für die Gemeinde St.Margrether wäre die Verwirklichung ein wahrer Glücksfall. So sieht es auch Gemeindepräsident Reto Friedauer: «Nicht nur, dass in St.Margrethen 230 Arbeitsplätze entstehen, kann dann auch das Zolllager in Bahnhofsnähe aufgelöst und der Schwerverkehr aus dem Dorfzentrum gebracht werden. Das derzeitige Zolllagerareal kann man auch anders brauchen.»