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Fussball Regional
25.06.2021
25.06.2021 14:34 Uhr

Den Vorletzten beissen die Hunde

FC Rheineck-Trainer Marcel Küng: «Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.»
FC Rheineck-Trainer Marcel Küng: «Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.» Bild: Ulrike Huber
«Grande Casino» am Samstag um 16.00 Uhr im Abstiegskampf der 2. Liga regional. Noch drei Vereine, darunter der FC Rheineck und der FC St.Margrethen, sind abstiegsgefährdet, nur zwei dürfen oben bleiben.

Auf drei Plätzen wird am Samstag um 16.00 Uhr gegen den Abstieg gespielt. High noon sozusagen. Die Ausgangslage: Der FC St.Margrethen liegt derzeit mit neun Punkten und vierzig Strafpunkten auf Rang 9. Der FC Rheineck mit ebenfalls neun Punkten und 43 Strafpunkten auf Rang 10. Die US Schluein-Ilanz mit sieben Punkten und nur 27 Strafpunkten auf Rang 11 und damit auf dem Abstiegsplatz.

Mittelfeldplatz bereits auf sicher

Die Graubündner treffen auf eigenem Platz auf den FC Montlingen. Die Kolbensteiner haben ihren Mittelfeldplatz zwar bereits auf sicher, haben aber beim 5:0 Heimsieg gegen den Fixabsteiger aus Altstätten gezeigt, dass sie noch Lust auf Tore und Fussball haben. Dass sie alles geben, um den Abstiegskampf nicht zu verfälschen. Und sollten sie gegen Schluein-Ilanz gewinnen oder ein Unentschieden erreichen, dann ist die Mannschaft aus der Surselva fix abgestiegen.

Die Jungs von US Schluein-Ilanz (gelbes Tenue) zeigten vor Wochenfrist gegen den FC Rheineck trotz Niederlage eine ansprechende Leistung. Bild: Ulrike Huber

Siegt Schluein-Ilanz, was nach der guten Leistung dieses Teams vor wenigen Tagen auf der Stapfenwis durchaus möglich erscheint, so wird es für Rheineck und St.Margrethen eng. Denn dann benötigen die beiden Rheintaler Teams jeweils unbedingt einen Sieg. Ein Unentschieden würde aufgrund der vielen Strafpunkte nicht reichen. Rheineck hat einen schweren Gang zum FC Arbon vor sich. Dennoch wollen die Stapfenwiser gewinnen.«Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen», so Trainer Marcel Küng unmittelbar nach dem Abpfiff am vergangenen Sonntag, als dessen Team das erste Wettbewerbsspiel unter seiner Ägide mit 3:2 gegen Schluein-Ilanz für sich entscheiden konnte.

Die Schützlinge von FCSM-Trainer Besart Shoshi werden gegen Vaduz II mehr zeigen müssen, als gegen den FC Rorschach-Goldach. Bild: Ulrike Huber

Taktisch gut eingestellt

Wer die Stapfenwiser in diesem Match gesehen hat, weiss, dass Chiarello & Co. durchaus in der Lage sind, in Arbon zu reüssieren. Die Mannschaft war taktisch gut eingestellt, hatte unglaublichen Biss und war im Gegensatz zum vergangenen Herbst auch wieder torgefährlich.

St.Margrethen ist bisher die grosse Enttäuschung der aktuellen Fortsetzung der Hinrunde. Drei Wettbewerbsspiele, drei Niederlagen für die Shoshi-Truppe. Torverhältnis 2:10. Ob im Cup und im Meisterschaftsduell gegen Mels oder ob im Match gegen den FC Rorschach-Goldach, die Heldsberger waren von einer bestürzenden Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Und die Verteidigung lud die Gegner geradezu zum Toreschiessen ein.

Schicksalsspiel gegen Vaduz

Jetzt das Schicksalsspiel gegen den FC Vaduz II. Wobei die Vaduzer, derzeit auf dem siebten Rang platziert, immer schwer einzuschätzen sind. Da die Superleague aber gerade Pause macht, darf unterm Heldsberg gehofft werden, dass keine Profikicker dabei sind. Dennoch würde es an ein Wunder grenzen, wenn es dem Trainerduo Besart Shoshi/Djordje Duvnjak gelingen würde, aus dem ausgedünnten Kader ein Team auf den Platz zu bringen, das den Liechtensteinern Paroli bieten kann.

Neo-Trainer Adrian Brunner muss nach der Kanterniederlage beim FC Montlingen mit seinen Städtlikickern kommende Saison fix in der dritten Liga antreten. Bild: Ulrike Huber

Eindeutiges Urteil auf social media

Rheintal24.ch hat in den letzten Tagen auf Facebook und Instagram eine Umfrage gemacht, was denn die Fans denken, wer von den drei gefährdeten Teams tatsächlich den Weg in die dritte Liga antreten muss. Das Urteil war in einem Punkt eindeutig. Die US Schluein-Ilanz wird es erwischen. Gross waren jedoch die Unterschiede zwischen den Plattformen bei den beiden Rheintaler Klubs. Auf Facebook glauben mit 42.3 Prozent gleich viele User an einen Abstieg des FC St.Margrethen und der US Schluein-Ilanz. Nur 15.3 Prozent denken, dass es künftig keine Zweitligaspiele mehr auf der Stapfenwis geben wird.

Bei Instagram ist es gerade umgekehrt. Dort sind Schluein und der FC Rheineck praktisch gleichberechtigte Abstiegskandidaten und den Heldsbergern wird der Klassenerhalt am ehesten zugetraut.

Am Samstag um Viertel vor Sechs sind wir alle gescheiter. Dann wird der zweite Absteiger dieser seltsamen und von Corona geprägten Rumpfsaison neben den Städtlikickern aus Altstätten feststehen.

Staudacher verlässt St.Margrethen

 Der 26jährige Torhüter verlässt die Rheinau nach dem kapitalen Spiel gegen Vaduz vom kommenden Samstag. Staudacher hatte ursprünglich für eine weitere Saison zugesagt. Was sind die Gründe für Meinungsumschwung? Rheintal24 hat nachgefragt.

Fabio Staudacher, diese Woche hast Du Cheftrainer Besart Shoshi mitgeteilt, dass Du den FC St.Margrethen nach dem entscheidenden Spiel um den Abstieg gegen Vaduz vom kommenden Samstag verlassen wirst. Vor einigen Wochen vermeldete unser Portal, dass Du auch kommende Saison für den FC St.Margrethen spielen wirst. Woher kommt der Meinungswechsel?

Es gibt mehrere Gründe. Zum einen ist es die Atmosphäre im Verein, die Philosophie des Vorstandes und das Vereinsumfeld, zum anderen aber auch meine aktuelle körperliche Verfassung. Nach meiner Knieverletzung im 2018 habe ich mich eigentlich gut erholt, in letzter Zeit aber wieder vermehrt Schmerzen verspürt. Bei einer Kontrolle wurde zudem ein Knorpelschaden diagnostiziert.

Du warst mehrere Jahre beim FC St. Margrethen. Was hat sich in den letzten Monaten verändert?

Leider ziemlich viel. Im Winter haben mehrere Spieler den Verein verlassen. Dieser Substanzverlust wurde nicht kompensiert. Wir haben mit dem aktuellen Kader kaum Chancen, in der 2. Liga zu bestehen. Und hier liegt die Krux. Die Philosophie des Vorstandes hat sich verändert. Man will sparen, und das an sich ist sicher zu respektieren. Zu meinen, man könne ohne Mitteleinsatz in der 2. Liga bestehen, ist aber naiv. Im kapitalen Spiel in Mels war seitens des Vorstands einzig Fredi Britt anwesend. An diesem Beispiel sieht man, welches Gewicht die erste Mannschaft beim Vorstand und somit innerhalb des Vereins hat. Auf die erste Mannschaft bezogen hat das Ganze hier etwas vom Untergang der Titanic – man meint bis zum Schluss, es gehe schon irgendwie gut.

Bist du bereits mit anderen Vereinen in Kontakt?

Nein. Es gibt zwar lose Anfragen, aber die Gesundheit geht vor. Ich werde in der Sommerpause genau abwägen, ob ich nochmals weitermache oder die Schuhe an den berühmten Nagel hänge.

Fabio Staudacher: Verlässt den FC St.Margrethen nach dem morgigen «Endspiel» gegen den FC Vaduz II. Bild: facebook.com
rheintal24/gmh/uh
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