«Ich begrüsse alle, die Singles sind und alle, die es wieder werden wollen!» Barbara Balldini, gebürtige Vorarlbergerin, wohnhaft im grünen Nirwana des Waldviertels, ist eine Brachialgewalt auf der Bühne. Sextherapeutin im wirklichen Leben, ist sie auch als Comedian auf Tour. Derzeit mit ihrem aktuellen Programm «G`hörig durchgeknallt». Das sich natürlich auch wieder rund um die wichtigste Nebensache der Welt dreht. Und damit ist nicht der Fussball gemeint.
«Der G-Punkt liegt ums Eck»
Orgasmus des Mannes: Niesen mit dem Penis
Sie erklärt die Welt des «Kopulierens» und zweifelt daran, dass überhaupt alle dieses Wort verstehen. Sie erklärt in einfachen Worten den Orgasmus des Mannes: «Das ist wie Niesen mit dem Penis.» Und zeigt den eher wenigen männlichen Besuchern im weiblich dominierten Publikum, wo bei der Frau der G-Punkt liegt, nämlich «ums Eck». Was tröstend für die Männer sein soll, denn «egal wie lang, der kommt eh nicht dorthin.»
Balldini haut einen Gag nach dem anderen von Bühne. Ohne Pause, ohne Verschnaufen. Unglaublich, wie diese Frau Dinge von sich gibt, die man bei anderen dann wirklich als unanständig und zotig empfinden würde. Bei Barbara Balldini kommt aber alles mit Charme und Augenzwinkern im Gsiberger, konkret im «Dorabirer» Dialekt daher. Da redet und plaudert eine fest im Leben verankerte Frau in den Fünfzigern über gemeinhin absurde und perverse Dinge wie Plüschtierfetischismus und Leute, die sich im Netz gegenseitig ihren «Gaggi» zeigen. Mit einem derartigen Schalk und Humor, dass jedes Thema Lachstürme erntet.
Unterschiedlichkeit von Mann und Frau
Was natürlich nicht fehlen durfte, ist das Thema der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau, die durch das Gendern zum Glück nicht abzuschaffen sein wird. «Ein stiller Mann ist entspannt, eine stille Frau ist sauer. Männer sprechen nur das Nötigste, schliesslich waren sie in der Steinzeit die Jäger, die mit ihren Stimmen das Wild verjagt hätten.» Die Komödiantin zieht einen Vergleich zwischen «Fifty Shades of Grey», dem erfolgreichsten Buch der letzten Jahre und dem Büchlein «Eheregeln für Ehefrauen», das in Österreich in den Fünfzigern und Sechzigern an Bräute verteilt wurde und Anleitungen für die brave Ehefrau enthält. «Wenn der Mann abends nach Hause kommt, nicht sprechen, sondern zuerst das Essen servieren.»
Sie doziert über die Stärkung des Beckenbodens. „Ein kleiner Vibrator im Möschen hilft gegen Blasenschwäche und macht rattenscharf.“ Und rät den Herren der Schöpfung, immer wieder so zu tun, als wären sie beim „Bisele“ oder „Brünzle“, wie es in Schweiz heisst, und würden den Strahl unterbrechen. Und wer trotzdem keinen mehr hochbekommt, dem helfe ein Eiswürfel im Hintern… Zum Abschied hält Balldini noch einen Rat für alle parat: «Jetzt geht nach Hause und kopuliert fleissig!»
Wer sich einen Lachmuskelkater abholen will, der hat heute Abend im Kinotheater Madlen nochmals Gelegenheit dazu. Denn Barbara Baldini serviert heute ein „Dinner for love“. Karten sind noch erhältlich.