Vorsichtige Phase des Abtastens

Die Widnauer, ohne die gelbgesperrten Daniel Lässer und Ceyhun Tüccar angetreten, kamen nach einer vorsichtigen Phase des gegenseitigen Abtastens etwa nach einer Viertelstunde richtig ins Spiel. Der Aegeten-Express nahm Fahrt auf. Nach Balleroberung wurde das Mittelfeld meist rasch überbrückt und über die Aussenbahnen nach vorne gespielt. Allein der letzte Pass zu Mitte kam nicht, den geschlagenen Flanken fehlt die Zielgenauigkeit.

Nach einer halben Stunde gingen die Lüchinger-Jungs ausnahmsweise durch die Mitte. Samuel Thönig war freigespielt worden und startete mit dem Ball am Fuss in den Strafraum, wo ihn Gästegoalie Timon Waldvogel unsanft zu Fall brachte. Penalty. Und wie immer, wenn er Strafstösse tritt, verwandelte Ilija Ivic souverän in die rechte untere Ecke zum 1:0.

Bei Standards Gefahr aufgebaut

Die Blau-Weissen behielten ihre Überlegenheit. Uzwil konnte in der ersten Hälfte lediglich bei Standards Gefahr aufbauen. Besonders bei Eckbällen, denn die «Uzwil-Air» mit ihren vielen um einen Kopf grösseren Spielern als die Gastgeber beanspruchte klar die Lufthoheit für sich. Einer der vielen gefährlichen Kopfbälle des Tabellenführers konnte nur noch durch eines der vielen Widnauer Beine auf der Torlinie verhindert werden.

Dann kam die 41. Minute. Und damit ein genialer Lochpass von Noah Thönig direkt in die Schnittstelle für Stefano D`Amico, der mit seiner profunden Technik ohne zu zögern zur 2:0 Führung verwandelte. Die 271 Zuschauer hatten eine Heimmannschaft erlebt, die eine Halbzeit lang leicht dominierte.

Nach der Pause war es genau andersrum. Uzwil konnte nach einer knappen Stunde nach einer Flanke von rechts aussen durch einen Flugkopfball des unbewachten Ifraim Alija den Anschlusstreffer erzielen. Und bekam die zweite Luft, während die jungen Widnauer ihre Kräfte wohl falsch eingeteilt hatten und immer mehr abbauten.

Kopie des ersten Treffers

So kam es zum zweiten Tor der Gäste, das eine Kopie des ersten Treffers war. Der eingewechselte Dario Koller entwischte für einmal dem ansonsten makellos spielenden Carlos de Almeida auf der rechten Aussenbahn. Flanke ins Zentrum, wo die Zuordnung der Widnauer fehlte, sodass diesmal Sturmspitze Getuart Asani mit dem Kopf zum 2:2-Ausgleich vollenden konnte. Ein gerechtes Remis. Und ein Spiel, das den Aufwärtstrend des FC Widnau und die gute Vorbereitung bestätigte. Wie der Match wohl geendet hätte, hätten Lässer und Tüccar mitgespielt?