«Ja, es war bis jetzt ein guter Besuch, aber das Portemonnaie der Leute bleibt noch zu», verrät eine nicht ganz zufriedene Markfahrerin. Margrit Hardegger aus Balterswil will ihre vom Verein Handarbeiten Tannzapfenland gefertigten Stricksachen verkaufen. Herzige Babykleidung, gestrickt von Leuten, die ein Zubrot zur Pension brauchen. Und ihr Mann Markus ergänzt: «Die Leute laufen, aber sie kaufen noch nicht. Nicht im Appenzell, nicht in Gossau, nicht hier in Heerbrugg, überall läuft es auf den Märkten noch ganz schlecht.»
Chäskugla, Wollsachen und die Maskenpflicht
Feine und herzhafte Produkte
Beinahe dieselbe Beobachtung machte am Maimarkt in Heerbrugg Elisabeth Sturzenegger von „Krüsi`s Hofladen“, die feine und herzhafte Käse, Würste, Kräutersalz und vieles mehr anbot und auch Werbung für ihren neuen Milchautomaten machte, der an ihrem Hofladenstandort in Balgach neu installiert wurde. «Vom Besuch her war es schon schlechter, aber auch schon besser», so die tüchtige junge Bäuerin, «aber die Leute kommen mir beim Kauf zurückhaltend und etwas ängstlich vor.»
Wer sich über das endlich wieder stattfindende Markttreiben freute, waren jedenfalls die Kinder, die das klassische Karussell in Beschlag genommen hatten. Und die Trampolinanlage wurde regelrecht belagert. Wie auch der Stand der Freien Evangelischen Gemeinde Heerbrugg, wo es Kaffee für alle gab. Auch die Möglichkeit, für das Flüchtingskinderhilfswerk gain-switzerland.ch zu spenden.
Heissi Härdöpfel und Raclette
Zufrieden zeigte sich auch Ralph Schmid von schmidi-events.ch, der dieses Mal die Gastronomie übernommen hatte und seine «fheissi Härdöpfel» und Raclette anbot. «Bei uns läuft es sehr gut, wobei mir natürlich entgegenkommt, dass heute kein Verein die übliche grosse Festwirtschaft betreibt.» Weniger zufrieden waren die beiden Herren von der Kantonspolizei, die die Einhaltung des Corona-Schutzkonzeptes, das auf dem ganzen Marktgelände eine Maskentragepflicht vorsah, kontrollierten.
«Normalerweise belehren und beraten wir die Personen, die glauben, sich ohne Schutzmaske in das Markttreiben stürzen zu müssen», berichtet einer der beiden Freunde und Helfer, «aber ganz ehrlich, wenn uns einer dumm kommt oder sich beharrlich weigert, unsere Weisungen zu befolgen und sich an die Maskenpflicht zu halten, dann gibt es eine Busse von 100 Franken.» Für ihn sei das Verhalten mancher Leute unverständlich, denn «schliesslich müssen wir uns voraussichtlich nur noch wenige Wochen oder Monate zusammenreissen, bis dann wieder Normalität einkehren wird.» Auch auf den Märkten.