Seit Jahren steht Ralf Nussmüller mit Technikern der Swisscom in Verbindung, aber genau diese Verbindung wackelt –im wahrsten Sinne des Wortes: Kontakt von sich zuhause zur Aussenwelt aufzunehmen ist für Nussmüller Herausforderung und Tortur zugleich. Das Internet funktioniert maximal bis zu zehn Prozent. Nun kommt die Sache aber endlich ins Rollen.
Funkloch in Oberegg: Ein Betroffener erzählt
100 Meter weiter funktioniert das Internet
Ralf Nussmüller wohnt seit Januar 2017 mit seiner Frau, zwei Kindern und einem Hund im Eschenmoos in Oberegg an der Gigershuusstrasse. Das Haus ist erst vier Jahre alt – und trotzdem hat die Familie kaum funktionierendes Internet. Das liege aber nicht am Haus, sondern an den Leitungen der Gemeinde, die im Quartier uralt seien.
Für Nussmüller sind das keine normalen Zustände: «Es ist alles betroffen: das Internet, das Festnetz und die Mobiltelefonie. Es ist schon vorgekommen, dass ich mit keinem dieser drei Medien kommunizieren konnte, mit dem Handy nach draussen musste und erst telefonieren konnte, als ich Empfang fand.»
Im Nachbarhaus – 100 Meter Luftlinie entfernt – funktionieren Internet und alle anderen Medien problemlos. Doch an der Gigershuusstrasse ist einwandfreier Internetzugang eine Seltenheit.
Mögliche Zukunft für das internetlose Haus
Im Appenzell Innerroden wurde letztes Wochenende über die Glasfaserverlegung durch Swisscom abgestimmt und vom Volk angenommen. Das heisst, dass die Swisscom und der Kanton Appenzell Innerrhoden die nächsten Jahre Glasfaserkabel verlegen. Doch dies funktioniert nur, wenn die Wettbewerbskommission nicht dazwischenfunkt.
Bis dahin geht es noch maximal fünf Jahre. Das heisst für Ralf Nussmüller: kein Homeoffice, teilweise kein Festnetz und kein Mobiltelefonieren, da dies alles über das gleiche Netz läuft. Gemäss Nussmüller sei es keine leichte Sache, aber trotzdem habe er nun ein wenig Hoffnung auf Besserung. Irgendwann.