Daniel Gmeiner, woher kommt Ihre Faszination für Bienen?
Die Natur und auch die Bienen haben mich bereits als kleiner Bub fasziniert. Den Zugang zu der Honigbiene habe ich aber eher über die Wildbienen erhalten. Der Naturverein Rebstein hat vor einigen Jahren im «Pinocciotreff» einen Anlass für Kinder mit Vätern organisiert. Dort haben ich und mein Nachbar gemeinsam mit den Kindern ein Wildbienenhotel gebaut - das war der Startschuss für meine Bienenfaszination.
Seit wann imkern Sie und was hat Sie zur Ausbildung bewogen?
Seit 2020. Die Bienenbox und der einjährige Kurs dazu waren im 2019 ein Weihnachtsgeschenk meiner Frau. Mein Nachbar hat von seiner Frau das gleiche Paket erhalten. Nun können wir gemeinsam lernen, staunen und uns gegenseitig unterstützen.
Welche Art der Imkerei praktizieren Sie?
Mit der Bienenbox, also einer Trogbeute. Diese Art der Imkerei stammt aus den Städten von Deutschland. Mit der Trogbeute ist man im Rheintal jedoch ein Exot. Im einjährigen Kurs, der von Stadtbiene.org organisiert wird, wurden wir auf die Imkerei mit der Bienenbox geschult.
Können Sie uns die beiden Arten kurz vorstellen und den Unterschied erklären?
Eine komfortable Art zu imkern ist jene mit dem Bienenhaus. Darin werden mehrere Völker, meistens im sogenannten Schweizerkasten, gehalten. Neben dem Wetterschutz bietet es auch die Möglichkeit, die Geräte und das Bienenzubehör einzulagern. Die Beutesysteme, wie zum Beispiel der Dadant, die Trogbeute oder das Schweizermagazin werden im Freien aufgestellt. Dies kann im Garten, Waldrand oder auf einer Weise stehen.
Würden Sie den jährigen Kurs mit der Bienenbox wieder machen?
Wahrscheinlich würde ich heute eher die zweijährige Grundausbildung in der Region oder sogar die vierjährige Ausbildung zum Imker mit Fachausweis wählen. Bei dieser Art der Ausbildung werden auch verschiedene Arten der Imkerei angeschaut und nicht nur das Imkern mit der Bienenbox. Ich schliesse es nicht aus, dass ich diesen Fachausweis noch nachholen werde.
Dann haben Sie also vor, noch weitere Arten der Imkerei zu praktizieren?
Ja, ich habe mir bereits ein Schweizermagazin zugelegt. Ich warte schon gespannt darauf, wann mein Schwarm zu schwärmen beginnt, ich habe nämlich vor kurzem einen Weiselzelle (eine neue Bienenkönigin) in meinem Schwarm gefunden. Sobald ein Teil meines Volkes zu schwärmen beginnt, möchte ich es einfangen und in mein neues Schweizermagazin einsiedeln.
Was macht Ihnen am meisten Freude während der Arbeit mit den Bienen?
Die Faszination für Bienen hört nie auf. Die Arbeitsteilung im Schwarm ist in der Theorie und auch beim Hineinschauen enorm spannend und schön zu beobachten. In der Bienenbox gib es ein Showfenster, durch das man jederzeit in die Beute schauen kann, ohne dabei die Bienen zu stören.
Mit welchem Gefühl öffnen Sie im Frühling die Beute?
Dies ist fast schon eine fiese Frage für einen Jungimker! Es ist eine Mischung aus purer Spannung und ein wenig Angst/Sorge um sein Volk. Ich habe meinen Schwarm vor dem Winter zugefüttert und hoffe diesen Sommer auf die erste Honigernte. Ich habe aber die Zeit im Winter für eine intensive Recherche verwendet.