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Kriessern
10.05.2021
10.05.2021 11:56 Uhr

Für Tokio hat es nicht gereicht – Kriessner gibt nicht auf

Ramon Betschart (links) ist erfolgreicher Grecoringer
Ramon Betschart (links) ist erfolgreicher Grecoringer Bild: Ramon Betschart
Für die Olympiade in Tokio hat sich Ramon Betschart am vergangen Wochenende nicht qualifiziert. Trotzdem hat der Grecoringer ambitionierte Ziele; wie die erneute Teilnahme an der WM-Quali 2024 in Paris. Wie sich der Kriessner vorbereitet, erzählt er im Interview mit rheintal24.

Am Wochenende hat der Grecoringer vom RS Kriessern im bulgarischen Sofia an der Olympia-Qualifikation für Tokio 2021 teilgenommen. Den Kampf gewann der Iraner, Ghasem Alizadeh. Der Grund der Niederlage schiebt Ramon Betschart aber nicht auf seine Fussverletzung: «Ich musste mit einem Handicap trainieren, doch am Wettkampf hat es mich nicht gross gestört.» Dieses Jahr wird der Kriessner also nicht in Japan an den Olympischen Spielen teilnehmen – doch ganz abgeschlossen ist dieses Thema Olympiade noch nicht: «In drei Jahren versuche ich es auf jeden Fall wieder bei den Olympia-Qualis in Paris 2024», sagt Betschart.

«Es ist ein grosses Ziel, an den Olympia-Qualifikationen in Paris im Jahr 2024 teilzunehmen.»
Ramon Betschart, Greco Spezialist aus Kriessern

Keine Olympiade dafür eine Weltmeisterschaft

Nach der Qualifikation in Sofia geht es nächste Woche direkt weiter mit der U23 Weltmeisterschaft. «Dort werde ich nochmals Vollgas geben. Ich bin dieses Jahr nämlich das letzte mal in der U23-Kategorie. Deswegen ist es mein Ziel, eine Medaille zu holen», so Betschart. Die Chancen für eine Medaillen stehen gemäss dem Kriessner sehr gut. Nach diesem Wettkampf gibt es dann eine Pause. Diese seien jeweils gut getimet: «Nach solchen Anlässen ist es wichtig, den Körper runterzufahren und zu regenerieren. Ebenfalls bringen solche Pausen neue Motivation.»

«Wenn man immer voll trainiert, vergeht irgendwann die Lust am Ringen.»
Ramon Betschart, Greco Spezialist aus Kriessern

«Die Corona-Zeit hatte auch Vorteile»

Das Leben eines Sportler während Corona kann schwierig sein, denn es gibt nämlich viele Einschränkungen, mit denen man umgehen können muss und so muss sich auch der Greco-Spezialist, Ramon Betschart, umgewöhnen: «Man kann nicht so Sport treiben, wie man es sich gewohnt ist. Doch momentan geht es recht gut, da sich alle gut auf die Massnahmen einstellen und umstellen konnten – nach 1.5 Jahren Pandemie.»

Auch wenn das Coronavirus massiv in den Sportleralltag eingeschnitten hat, gibt es vor allem für Betschaft Vorteile und so hatte der Sportler mehr Zeit zuhause und konnte auch anderen Dingen nachgehen.  Durch die Corona-Massnahmen musste auch eine Zeit lang in den eigenen vier Wänden trainiert werden. Ob Kraft, Technik oder andere, individuelle Dinge. Man war auf sich alleine gestellt: «Ich konnte Zeit dort investieren, wo ich es brauchte. Als Sportler konnte ich mich selber sehr gut weiterentwickeln.»

Greco Spezialist, Ramon Betschart, aus Kriessern links im Bild. Bild: Ramon Betschart

Kontaktsport während einer Pandemie gestaltet sich schwierig und noch schwieriger kann es werden, wenn internationale Wettkämpfe anstehen. Denn: Andere Länder, andere Coronamassnahmen. Gerade vergangenes Wochenende war Ramon Betschart in der bulgarischen Hauptstadt Sofia: «Die Massnahmen werden manchmal strenger umgesetzt und manchmal weniger. Eine Maskenpflicht gibt es aber immer. Beim Essen schöpfen muss man sogar Handschuhe anziehen.» Vor der Coronapandemie war es auch normal, die Stadt zu besuchen. Doch momentan ist auch dies anders. «Es ist wie eine Bubble. Entweder man geht zum Bus oder ist im Hotelzimmer», sagt der Kriessner. 

Ramon Betschart, rechts, an einem Wettkampf. Bild: Ramon Betschart

Erwartungen für das Jahr 2021

Bis Ende Jahr gebe es noch mehrere Turniere und eine WM. Diese möchte Ramon Betschart möglichst gut abschliessen. «Ich möchte bis Ende Jahr noch einen Schritt nach vorne gehen, was meine Technik, Kondition und Kraft angeht.» Ist der Kriessner nicht gerade am trainieren, arbeitet er in einem Pensum von 40 Prozent bei der Firma Jansen in Oberriet als Polymechaniker. Dies sei eine gute Alternative für den Sport, denn diesen könne er ja nicht bis zur Pensionierung ausführen und denkt deshalb in Zukunft darüber nach, eine Weiterbildung anzufangen.

«Mein Fokus ist in den nächsten Jahren auf den Sport gelegt. Irgendwann möchte ich mich aber weiterbilden.»
Ramon Betschart, Greco Spezialist aus Kriessern
Désirée Gächter