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Montlingen
07.05.2021
07.05.2021 17:38 Uhr

Schnüffelnasen im Regen

Die Main-Trailing-Übungsgruppe an diesem Donnerstag in Montlingen: vl. Steffi mit Hund Janosch, Kari mit Chiggo, René mit Alba, Daniela mit Maja, Übungsleiterin Jaqueline Kolb und Daniela mit Chitto
Die Main-Trailing-Übungsgruppe an diesem Donnerstag in Montlingen: vl. Steffi mit Hund Janosch, Kari mit Chiggo, René mit Alba, Daniela mit Maja, Übungsleiterin Jaqueline Kolb und Daniela mit Chitto Bild: Ulrike Huber
Das «Mantrailing» hat sich im Rheintal für zahlreiche Hundebesitzer zu einem beliebten Zeitvertreib mit ernstem Hintergrund gemausert. rheintal24 besuchte ein Übungseinheit in Montlingen.

Seltsames spielt sich im Ortskern von Montlingen ab. Personen mit reflektierenden Warnwesten laufen im Starkregen durch das Dorf. Manche mit einem Hund an der Leine. Was ist da los?

Boxermischlingshündin Maja bekommt zum Start der Suche Gebrauchgegenstände der versteckten Person zu schnüffeln Bild: Ulrike Huber

Ein vielfach überlegenes Riechorgan

Die Lösung dieses Rätsels ist einfach. Es sind Hundefreunde, die sich mit ihren geliebten vierbeinigen Freunden dem «Man-Trailing» verschrieben haben. Also dem Suchen von Menschen mit Spürhunden. Denn die Wuffis und Bellos dieser Welt haben ja bekanntermassen ein den Menschen um ein vielfaches überlegenes Riechorgan. Und können so den Spuren eines Menschen noch lange folgen.

  • Die Suche führt in Zickzack durch die Strassen von Montlingen Bild: Ulrike Huber
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«Jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen Duft», klärt Jaqueline Kolb, die ausgebildete Man-Trail-Instruktorin ist, auf, «und jeder Mensch verliert täglich tausende kleinste Hautschuppen. Wo er geht und steht. Und entlang dieser «Hautschuppenduftspur» können die Hunde dann Menschen nachschnuppern, können ihre Spur aufnehmen und so im Ernstfall abgängige und möglicherweise verirrte Personen wieder finden.»

Das Ziel ist erreicht, die versteckte Person gefunden... Bild: Ulrike Huber

Suchen und Finden von Menschen

Wobei die Gruppe von Hundehaltern, die sich da in Montlingen getroffen hat, bei Ernsteinsätzen nicht zum Zuge kommt. «Für uns ist das ein Hobby, die wirklichen Einsätze überlassen wir den Profis», so Jaqueline Kolb. Sie hat ihre Ausbildung zur Instruktorin bei der Mantrailer-Dogschool gemacht ist seit eineinhalb Jahren  selbstständig. Tatsächlich ist es ein lose Vereinigung, die sich wöchentlich mit ihren vierbeinigen Spürnasen unter der Leitung von Jaqueline Kolb trifft, und das Suchen und Finden von Menschen übt.

...wofür es natürlich gleich ein grosses Leckerli als Belohnung gibt. Bild: Ulrike Huber

Wie das abläuft? Dem Hund wird einfach ein Gebrauchsgegenstand der Person, die sich vorher irgendwo im Ort versteckt hat, unter die Nase gehalten. Und schon geht es los. Im Zickzack läuft Hundeführerin Daniela mit ihrem Continental Bulldogenweibchen Maja durch die Strassen. Maja schnuppert an Mauern und Einhagungen entlang. Und wirklich: nach kurzer Zeit ist das Ziel erreicht, der versteckte Mensch gefunden. Da gibt es natürlich ein grosses Leckerli als Belohnung.

Anja ist sichtlich stolz auf ihre Leistung Bild: Ulrike Huber

Janosch findet seinen Gefährten

In einem Fall aber wird aus dem Spass ab und zu ernst. Wenn nämlich der autistische Sohn von Hunderführerin Steffi sich verirrt hat und nicht mehr aufzufinden ist. Was schon zwei Mal passiert ist. Da hat dann jeweils Familienhund Janosch seinen Spielgefährten aufgefunden und für dessen sichere Rückkehr nach Hause gesorgt.

gmh/uh
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