Dauerregen am Donnerstagnachmittag bei der Wiesenrainbrücke, die schon seit über hundert Jahren Widnau mit dem ennet des Rheins gelegenen Lustenau verbindet. Zwei Arbeiter werkeln vor sich hin. Beide von einer Ravensburger Spezialfirma. Horst Bollmann schleppt mühsam Verstärkungsteile für die Querstreben des in die Jahre gekommenen Stahlbauwerks zu seinem Kollegen Laurent Gauger, der im Korb eines Krans seitlich neben der Brücke beinahe im Freien steht und die Verstärkungen montiert.
Das garstige Wetter nehmen die beiden mit Humor: «Dann wird uns wenigstens nicht zu warm.» Nur kurz können sie sich Zeit nehmen, um mit Passanten ein Schwätzchen zu halten, schon muss es weitergehen. Schliesslich wollen sie noch am selben Nachmittag mit ihrem Wochenwerk fertigwerden.
Nach einer Zustandsbeurteilung der Wiesenrainbrücke durch das Land Vorarlberg musste im Dezember 2020 kurzfristig eine Gewichtsbeschränkung verfügt werden. Mittlerweile konnten die detaillierten statischen Nachrechnungen durchgeführt werden.
Als Sofortmassnahme ist die Verstärkung von verschiedenen Diagonal-Streben notwendig. Diese Sanierungsarbeiten wurden in dieser Woche durchgeführt. Die Brücke kann spätestens morgen Freitag im Lauf des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden.
