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Region Rheintal
06.05.2021
09.05.2021 11:49 Uhr

Top oder Flop? Rheintaler Gemeinden im Kommunikations-Check

Diepoldsau pflegt hohe Standards in der Bürgerkommunikation
Diepoldsau pflegt hohe Standards in der Bürgerkommunikation Bild: PD
Sei es ein Gemeindeblatt im Briefkasten, ein Newsletter per Mail oder regelmässige Facebookposts. Wie und über welche Kanäle informieren die Rheintaler Gemeinden ihre Einwohner? Wir haben die Antworten von Thal bis Oberriet bei uns auf rheintal24.

Fest steht - im Unterrheintal sind die Gemeinden sehr engagiert, was den Informationsfluss an die Bürger betrifft. Je mehr man Richtung Oberrheintal kommt, desto weniger Aufwand betreiben die Verwaltungen in der Kommunikation. Die grün markierten Gemeinden haben am besten abgeschlossen, jene die rot markiert sind,  haben wahrscheinlich noch etwas Luft nach oben.

  • Bild: wikimedia commons
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Tippilzou macht föarschi

Die Insel im Rheintal erreicht die volle Punktzahl (50). Somit schliesst Diepoldsau als «Klassenbester» ab. Neben der Homepage mit verschiedenen Abo-Diensten wird auch ein Mitteilungsblatt realisiert. Neuigkeiten wie Wahlergebnisse und Zivilstandsnachrichten können per E-Mail abonniert werden. Auch Infos zu den Abfallsammeltouren sind fortlaufend aufgeführt. Alle anderen relevanten Neuigkeiten werden in der Rubrik Neuigkeiten auf der Webseite veröffentlicht. Was die Sozialen Medien angeht, ist Diepoldsau äusserst aktiv. Auf Facebook, Instagram, Twitter und YouTube betreibt die Gemeinde einen eigenen Account. Über diese Kanäle informieren sie mit ihrer Videorubrik Diepoldsau aktuell über Wissenswertes aus dem Gemeindeleben mit der Zielsetzung, Vertrauen zu bilden. Als einzige Gemeinde in der Region hat Diepoldsau einen Kommunikationsprofi mit einem Pensum von 80 Prozent angestellt. Bei allen anderen Verwaltungen kümmert sich die Gemeinderatskanzlei um die Kommunikation.

«Dank den Sozialen Medien entwickelt sich die Einwegkommunikation zum Dialog.»
Riklin Simon, Medienbeauftragter Diepoldsau

Thal, Rheineck und Au teilen sich den 2. Platz

Die drei Gemeinden informieren ihre Einwohner alle auf hohem Niveau. Mit 47 Punkten ex-aequo verdienen sie den 2. Platz. Alle drei Verwaltungen publizieren ein Gemeindeblatt. Rheineck und Thal verbreitet die Publikation monatlich, Au gar alle zwei Wochen. Ebenfalls sind diese haptischen Gemeindeblätter auch digital auf den jeweiligen Gemeinde-Webseiten verfügbar. Rheineck nutzt Facebook und Instagram. Au und Thal nutzen zwar nur Facebook, jedoch wird in der Au noch ein SMS-Service für die Bevölkerung angeboten. Dieser sendet Veranstaltungshinweise, Erinnerungen und Entsorgungstermine. Au und Rheineck gehen auf ihren Social Media-Accounts nicht auf die Posts ein, egal ob positiv oder negativ. Thal hat bei negativen Posts eine kleine interne Arbeitsgruppe, die berät, ob und in welcher Form auf die Posts reagiert werden soll. In Au stehen der Bevölkerung unzählige Online-Dienstleistungen zur Verfügung. In Rheineck wird in nächster Zeit ein Mitwirkungstool errichtet, welches unter anderem für die Kommunikation der Ortsplanung genutzt werden kann. Thal plant eine Multichannel-Plattform für Foren und eine neue Webseite. 

So sieht das Magazin z.B. von Rheineck aus. Bild: rheineck.ch

Eichberg verpasst Podest knapp

Klein, aber 0ho - das ist die Gemeinde Eichberg. Monatlich versendet die Gemeinde ein Mitteilungsblatt per Post an die 1'377 Einwohner. Die Gemeinde bewirtschaftet eine Newsseite, versendet jedoch keinen Newsletter. Aktiv ist die Verwaltung auf Facebook und Twitter. Negative Posts gegenüber der Gemeinde gab es bis anhin noch nie. Im Eichberg ist sogar der Gemeindepräsident, Alex Arnold, höchstpersönlich für die Betreuung von Social Media zuständig. Die restliche Kommunikation übernimmt die Kanzlei. Seit der letzten Abstimmung verfügt Eichberg nun auch über ein Online-Forum.

Anlässe findet man auf Facebook

Auch vorne mit dabei ist die Gemeinde Berneck. Zurzeit werden interessierte Bernecker über ein Abosystem mit Medienmitteilungen des Gemeinderates versorgt. Ab Mitte 2021 ist ein regelmässig erscheinendes Mitteilungsblatt geplant. Diese Ausgaben werden dann auch in die Webseite integriert. Auf den Sozialen Medien sind die Bernecker auf Facebook vertreten. Dort werden vor allem Anlässe publiziert. Für die Kommunikation in Berneck ist die Gemeinderatskanzlei zuständig.

Bild: facebook.com/berneck

Balger Zitig, allerdings nicht von der Gemeinde

Mit 41 Punkten landet die Steueroase Balgach auf dem soliden 7. Rang. Die Gemeinde realisiert kein eigenes Mitteilungsblatt, jedoch werden die Medien wie bei anderen Gemeinden auch mit regelmässigen Pressemeldungen informiert. Gemäss Gemeinderatsschreiberin Susana Jecremovic ist der Mitteilungskasten, in welchem diverse Gemeindemeldungen ausgehangen werden, bei der Bevölkerung sehr beliebt. Alle zwei Monate gibt es eine ausführliche «Balger Zitig». Dieses Printprodukt ist allerdings eine privatwirtschaftliche Initiative von Victoriadruck AG. Auch Balgach verfügt über den digitalen Marktplatz «Crossiety». Zur Zeit ist eine elektronische Mitwirkungsplattform in Prüfung.

Altstätten will künftig digital reüssieren

Seit dem 6. Mai 2021 hat auch die Stadt Altstätten einen Instagram-Account. Diese Initiative sichert Altstätten Platz 6. Über ein Mitteilungsblatt verfügt die Stadt nicht. Der Fokus liegt auf Pressemeldungen an die örtlichen Medien. Das Angebot des digitalen Dorfplatzes «Crossiety» wird Ende Mai eingestellt, da dieser nur mässig genutzt wurde.

Bild: PD

Rebstein im Mittelfeld

Nicht nur geografisch, auch punkto Informationsfluss zwischen Verwaltung und Bürgern liegt Rebstein ungefähr in der Mitte. Es gibt einen Newsletter und eine Publikationsplattform auf der Website. Auf Soziale Medien wie auch auf ein Gemeindeblatt wird in Rebstein verzichtet. Auch hier wird die Kommunikation von der Gemeinderatskanzlei bewirtschaftet.

Widnau, die baldige Stadt im Rheintal

Mit 9'858 Einwohnern erreicht Widnau schon bald das Stadtrecht. Trotz der grossen Bevölkerung gibt es kein Gemeindeblatt. Zwei bis drei Mal im Jahr erscheint die Zeitschrift «Fokus», welche in alle Haushaltungen verteilt wird. Einen Newsletter hat Widnau nicht. Auch auf den Sozialen Medien ist das Dorf nicht präsent. Speziell ist, dass Widnau mit interaktiven Kanälen wie Wiki oder Experten-Chats via Homepage arbeitet. Trotzdem kann Widnau nicht ganz vorne mitmischen. Das würde sich aber schnell ändern, wenn die Gemeinde die Sozialen Medien in ihre Kommunikationsstrategie aufnimmt. 

Bild: Ulrike Huber

Marbach ist aktuell Schlusslicht

Der rote Bereich zusammengefasst: St.Margrethen mit 29 Punkten, Oberriet mit 24 und zu guter Letzt noch Marbach mit 19 Punkten belegen aktuell die hinteren Ränge. Marbach realisiert kein Gemeindeblatt. Vorläufig sei diesbezüglich auch nichts geplant. Die Kommunikation beschränkt sich fast ausschliesslich auf die Webseite. St.Margethen hätte mit Einbezug der Sozialen Medien eine Top-Platzierung erreicht. Aktuell betreibt Gemeinderat Dominic Weder auf Facebook die Gemeindeseite «Info STM», allerdings in privater Mission und nicht im Auftrag der Gemeinde. Oberriet ist ähnlich aufgestellt und verzichtet ebenfalls auf die Kommunikation über die Sozialen Medien. 

Die Verantwortlichen der Gemeinde Rüthi befinden sich aktuell in Klausur. Aus diesem Grund ist Rüthi aktuell nicht gelistet. Rheintal24 wird die Angaben zu dieser Gemeinde am Wochenende gerne nachreichen. 

Désirée Gächter/nas/rheintal24
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