Zumeist gute Quartalsergebnisse
In den USA präsentierten vor allem Technologie- und Internetwerte sehr gute Quartalszahlen: Alphabet (Google), Microsoft, Apple und Facebook.
In der Schweiz überraschte auch Swisscom. Die Zahlen zum ersten Quartal übertrafen die Erwartungen dank Sondereffekten. Der Reingewinn kletterte im Q1/2021 um 62 Prozent auf 638 Mio. CHF dank der italienischen Tochter Fastweb. Der Umsatz nur stieg leicht um 2.4 Prozent auf 2.8 Mrd. CHF im Vergleich zur Vergleichsperjode 2020. Eine Überraschung war jedoch die Ankündigung einer Glasfaserpartnerschaft mit Salt.
Der Versicherungskonzern Swiss Re hat sich vom tiefen Sturz in die roten Zahlen im Corona-Jahr 2020 erholt. Mit 333 Mio. USD Gewinn im ersten Quartal übertraf dieser die Erwartungen.
Beim Liftbauer Schindler stiegt der Umsatz in den ersten drei Monaten um 6.3 Prozent auf 2.60 Mrd. CHF und die Aufträge um 8.0 Prozent auf 2.94 Mrd. Die Gesellschaft bleibt beim Ausblick trotz Gewinnsteigerung weiter vorsichtig.
Dem Pharmazulieferer PolyPeptide ist ein erfolgreicher Börsenstart geglückt. Die Aktien sprangen am ersten Handelstag auf 76 CHF und übertrafen den Platzierungspreis von 64 CHF um 19 Prozent. Damit hat der Börsenneuling mit schwedischen Wurzeln und Sitz in Zug einen Marktwert von 2.5 Mrd. CHF.
Schokoladehersteller Barry Callebaut gab am Mittwoch deutlich nach. Die Hauptaktionärin Jacobs Holding hat über Nacht in einem Bookbuilding ein 10 Prozent schweres Aktienpaket zum Preis von 1990 CHF pro Aktie platziert.
Beim Lebensversicherer Swisslife war der Kusssturz von 5 Prozent zu Wochenbeginn auf den Dividendenabgang zurückzuführen.
Aussichten: Sind unsere Renten gesichert?
Unser Altersvorsorgesystem ist ein Kind der achtziger Jahre und problematisch auf dem gegenwärtig tiefen Zinsniveau. Lange war unser System einmalig – AHV, Pensionskasse und die 3. Säule sorgten für Stabilität. Die AHV im Umlageverfahren, die Pensionskassen mit Kapitaldeckung und die 3. Säule als privates freiwilliges Sparen, zur Deckung von Rentenlücken.
Doch seit der Tiefzinsphase gerät dieses System ins Wanken, auch aus demografischen Gründen und wegen Quersubventionen zwischen Generationen. Die Menschen werden älter, die Zahl der Pensionierten nimmt zu. Bald könnten über 50 Rentner auf 100 Erwerbstätige kommen. Das Konzept ist dringend reformbedürftig.
Auf der Gegenseite profitieren Hausbesitzer und Aktionäre von tiefen Zinsen. Sogar der öffentlichen Hand gelang es, Schulden zu reduzieren. Das dürfte auch noch eine Weile so anhalten, auch zur Überwindung der «Corona-Schäden». Aktien bleiben somit weiterhin interessant. Anleihen dagegen weiterhin ausserhalb des Anlagerinteresses.