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30.04.2021

Was kostet ein Schüler im Rheintal?

Mit dem neuen Rechnungsmodell können die Kosten pro Schüler im Kanton verglichen werden
Mit dem neuen Rechnungsmodell können die Kosten pro Schüler im Kanton verglichen werden Bild: welt.de
Das neue Rechnungsmodells der St.Galler Gemeinden (RMSG) macht es möglich. Die Finanzstatistiken der Schulträger können erstmals verglichen werden. Und offenbaren, dass im Rhintl gut gewirtschaftet wird.

Die Volksschule ist eine der wichtigsten und kostspieligsten Aufgaben der Gemeinden. Die Behörden, aber auch die Einwohnerinnen und Einwohner haben daher ein Interesse an transparenten Informationen zu den Kosten. Ein Kostenvergleich war bisher kaum möglich, da die Gemeinden ihre Rechnung unterschiedlich geführt haben. Mit dem neuen Rechnungsmodell der St.Galler Gemeinden (RMSG), das 2019 in den meisten Gemeinden des Kantons eingeführt wurde, bestehen nun einheitliche Regeln für die Kontenführung und Verbuchung. Damit konnte die Finanzstatistik der St.Galler Gemeinden zur Volksschule (FISTA) nach einheitlichen Grundsätzen aufgearbeitet und grundsätzlich vergleichbar gemacht werden. Dies erfolgte in einem gemeinsamen Projekt von Kanton und Gemeindeverbänden. Die erneuerte FISTA wurde nun erstmals veröffentlicht.

Kosten variieren nach Stufe, Organisation und Angebot

Die neue FISTA enthält für alle Schulträger – unbesehen ob Einheitsgemeinde, Gesamtschulgemeinde, Primarschulgemeinde oder Oberstufenschulgemeinde – den Nettoaufwand, das heisst die Differenz zwischen Bruttoaufwand und Ertrag je Schülerin und Schüler je Jahr. Zusätzlich weist die FISTA die Schülerzahlen sowie Durchschnittskosten aus. Der kantonale Durchschnitt des Nettoaufwandes beträgt 17'492 Franken. Schulträger, die ausschliesslich die Primarschule führen, weisen einen Durchschnittswert von 15'549 Franken, reine Oberstufenschulgemeinden einen solchen von 23'647 Franken auf. Die Unterschiede zeigen, dass die Kosten wesentlich von der unterrichteten Schulstufe abhängen. Die Oberstufe ist teurer als die Primarschule.

Rheintaler Schulträger sind Sparmeister

Zeit für einen Vergleich. Wie stehen die Rheintaler Schulträger im Vergleich zu ihren Kantonskollegen da? Um es gleich vorwegzunehmen: sehr gut. Denn beinahe durchwegs ist im Rheintal der Nettoaufwand pro Schüler niedriger als der Durchschnitt des Schulträgertyps. Nur in Rheineck und Thal liegen diese Werte mit 18´970 bzw. 18´167 Franken höher als der kantonale Durchschnitt des Schulträgertyps (Primar- und Oberstufe) in Höhe von 17´597 Franken.

Ansonsten sind die Rheintaler wahre Sparmeister. Wie etwa in Widnau, wo für die Primar- und Oberstufe gerade einmal ein Nettoaufwand von 15´210 Franken pro Schüler notwendig wurde. Oder Balgach. Dort liegt der Aufwand pro Primarstufenschüler mit 13´980 auch signifikant niedriger als der kantonale Durchschnitt für die Primarstufe mit 15´549. Am „teuersten“ sind Schüler des Schulträgertyps Oberstufe. Im kantonalen Schnitt fallen Nettoaufwände pro Schüler in Höhe von 23´647 Franken an. Auch bei diesem Schulträgertyps ist es der OS Mittelrheintal Heerbrugg gelungen, diesen Wert mit 22´246 Franken zu unterbieten.

Unterschiedliche Rahmenbedingungen

Wesentliche weitere Einflussfaktoren sind die Unterrichtsorganisation (Grösse der Klassen und Einsatz der Ressourcen der Lehrpersonen) und das erweiterte schulische Angebot (Sonderpädagogik, Freifächer). Sie ergeben sich aus der Steuerung vor Ort, die wiederum von unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen abhängt. Den FISTA-Zahlen lässt sich nicht entnehmen und es ist nicht Aufgabe dieser Statistik, zu erklären, worauf die Unterschiede bei den Durchschnittskosten von Schulträgern mit demselben Schulangebot zurückzuführen sind.

Letzte Gemeinden stehen vor Umstellung auf RMSG

Die FISTA-Zahlen zum Nettoaufwand je Schülerin und Schüler sind im kantonalen Statistikportal aufgeschaltet. Sie beziehen sich auf das Jahr 2019. Es liegen Angaben vor für alle Schulträger, die ihre Rechnungslegung auf RMSG umgestellt haben. Bei wenigen Schulträgern steht die Umstellung noch bevor, weshalb für sie noch keine Daten vorliegen. Zu ihnen gehört als grösster auch die Stadt St.Gallen. Die nächste Veröffentlichung mit den Daten des Jahres 2020 ist auf Spätherbst dieses Jahres geplant.

pd/gmh/uh
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