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Region Rheintal
29.04.2021
29.04.2021 08:17 Uhr

Schliessung Spital Heiden: «Grundversorgung gefährdet»

Bild: SVAR
Der Gemeinderat Heiden hat mit grosser Betroffenheit den regierungsrätlichen Entscheid zur Schliessung des Spitalstandorts Heiden per Ende 2021 zur Kenntnis genommen. Für Heiden und das gesamte Vorderland bedeutet dies einen herben Verlust, verbunden mit dem Abbau von vielen Arbeitsplätzen und einem tiefen Einschnitt in die medizinische Grundversorgung.

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden schliesst Ende Jahr das Spital Heiden. 130 Angestellte verlieren wohl ihren Job. Rheintal24 hat darüber berichtet. Nun bezieht der Gemeinderat Heiden Stellung.

Mit der Schliessung des Spital Heiden verliere die Gemeinde Heiden einen ihrer grössten Arbeitgeber sowie einen bedeutenden Auftraggeber für das Gewerbe. Für Heiden und das gesamte Vorderland bedeute dies einen grossen Verlust an Standortattraktivität, heisst es in der Medienmitteilung. 

Mit dem Verlust von 180 Arbeitsplätzen sind 130 Kündigungen verbunden. Der Gemeinderat Heiden spricht den betroffenen Mitarbeitenden sein Mitgefühl über den angekündigten Arbeitsplatzverlust aus und wünscht ihnen viel Erfolg bei der Stellensuche, heisst es in der Meldung weiter. Er sieht dabei den SVAR in einer besonderen Verantwortung, die Mitarbeitenden professionell und umfassend zu unterstützen.

Die gesundheitspolitische Entwicklung der vergangenen Jahre, welcher zahlreiche Landspitäler zum Opfer fielen, hat auch am Standort Heiden zu mangelhafter Auslastung und Rentabilität geführt. Angesichts der wirtschaftlichen Situation des SVAR zeigt der Gemeinderat ein gewisses Verständnis für den drastischen Entscheid des Regierungsrats.

Der Gemeinderat Heiden sieht jedoch – im Gegensatz zum Regierungsrat – die Grundversorgung des Vorderlands mit dem Wegfall des Spitals Heiden gefährdet. Für ambulante Behandlungen, für die bis anhin die Notfallstation aufgesucht werden konnte, fehle ein alternatives Angebot. Für kleinere Verletzungen sei eine regionale Versorgung äusserst wichtig und eine Weiterleitung an die Spitäler in St. Gallen oder Herisau unverhältnismässig. Auch der Wegfall der ambulanten Sprechstunden oder der Röntgenmöglichkeiten müsse, zum Beispiel durch ein Ärztehaus, kompensiert werden. 

Der Gemeinderat Heiden unter der Leitung von Gallus Pfister sorgt sich um die Grundversorgung. Bild: galluspfister.ch

Der Gemeinderat Heiden plant die Einberufung eines Gremiums, welches in übergreifender Zusammenarbeit nach neuen Möglichkeiten sucht. Vom SVAR und vom Regierungsrat erwartet er dafür Unterstützung und ein breites Entgegenkommen.

Ebenfalls kritisiert der Gemeinderat die immer weiter fortschreitende Verschiebung von kantonalen Leistungen nach Herisau. Im Sinne einer angemessenen Berücksichtigung sämtlicher Regionen fordert der Gemeinderat Heiden, dass der Wegfall der Leistungen im Gesundheitsbereich in anderen Bereichen kompensiert werden muss.

PD/rheintal24
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