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Vorarlberg
26.04.2021
26.04.2021 16:50 Uhr

Corona-Hotspot Vorarlberg - Lustenau macht dicht

Die Coronawellen kommen und gehen, hoffentlich gehen sie bald für immer
Die Coronawellen kommen und gehen, hoffentlich gehen sie bald für immer Bild: locally.de
Kamen die Lockerungen in der Modellregion Vorarlberg zu früh? Die Inzidenzzahlen steigen bei unseren engsten Nachbarn derzeit raketengleich in die Höhe. In Lustenau werden jetzt besondere Massnahmen getroffen. Zum Schutz der jungen Menschen!

Vor rund sechs Wochen war Vorarlberg noch das Bundesland mit dem niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzwert. Das Ländle durfte als «Modellregion» wieder die Gastronomie und zahlreiche andere Geschäfte, darunter auch die körpernahen Dienstleistiungen, wie Friseur oder Nagelstudio, öffnen. Freilich ist deren Besuch nur möglich, wenn man einen aktuellen negativen Test mitbringt.

Derzeit werden täglich viele tausende Coronatests gemacht und ausgwertet - ist das häufige Testen ein Grund, dass die Inzidenzzahl derart steigt? Bild: sueddeutsche.de

Lange ging alles gut. Bis zu den Osterfeiertagen private Feiern in mehreren Orten des mittleren Bregenzerwaldes zu wahren Covid-Clustern mit enormen Ansteckungszahlen führten. Vor einigen Tagen wurde daher der gesamte Bregenzerwald abgeriegelt. Raus kommt nur noch, wer einen negativen Test vorweisen kann.

Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer hat derzeit nicht viel zu lachen Bild: vol.at

In den letzten Tagen ist die Sieben-Tage-Inzidenz pro Hunderttausend Einwohner bei den Gsibergern in etwa Fünfzehner-Schritten pro Tag gestiegen. Heute Sonntag, beträgt diese Zahl bereits 240.2 – die höchste Zahl unter allen Bundesländern. Also vom Paulus zum Saulus in wenigen Wochen. Die durchschnittliche Inzidenz in Österreich beträgt derzeit 175. Noch ist allerdings nicht klar, warum die Ansteckungsrate derart schnell steigt. Kamen die Lockerungen zu früh oder ist der Anstieg das Ergebnis der vielen tausenden Tests, die täglich durchgeführt werden? Die Zukunft wird es weisen.

Lustenau im Krisenmodus

In der nur durch den Rhein von Au und Widnu getrennten Marktgemeinde Lustenau gibt es derzeit 145 Corona-Infektionen. Bei einer Bevölkerungszahl von 23´309 eigentlich nicht besorgniserregend. Auffallend und potentiell gefährlich ist aber die Tatsache, dass von diesen 145 an Corona erkrankten oder infizierten Menschen gleich 41 unter 18 Jahre alt sind. Darum und weil in den letzten sieben Tagen 80 Neuinfektionen erfolgten, hat das Land Vorarlberg jetzt angekündigt, dass bereits ab Dienstag die Corona-Maßnahmen in Lustenau verschärft werden.

Mit Maske auf den blauen Platz

Diese Verordnung wird eine verschärfte Masken- und Testpflicht beim Betreten bestimmter öffentlicher Orte beinhalten. Also nur noch mit FFP2-Maske auf den blauen Platz. In allen Oberstufenklassen in Lustenau wird ab Dienstag kein Präsenzunterricht mehr stattfinden. Distance-Learning vor dem Laptop ist angesagt. "Auffallend ist bei den unter 18-Jährigen, dass es mehr Infektionen bei den 0 bis 5-Jährigen gibt und bei 5 bis 10-Jährigen mehr als bei den über 11-Jährigen", berichtet vol.at aus einem Gespräch mit Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer. Er erzählte, dass eine Grosskinderbetreuung in Lustenau in den Lockdown musste, alle weiteren Spielgruppen und Kindergärten sollen vorderhand weiterhin geöffnet bleiben. "Es wird ein Rennen mit der Zeit. Wir sehen auch ganz genau, dass bei den über Sechzigjährigen nur acht Fälle gibt." Was auf die Impfungen zurückzuführen sei.

gmh/uh
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