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Berneck
19.04.2021
19.04.2021 19:42 Uhr

«Wir sind hier nicht im Tessin»

Wenns warm wird und die Sonne scheint, werden wir wieder Betrieb in den Gastgärten, wie hier bei Schloss Weinstein ob Marbach, sehen
Wenns warm wird und die Sonne scheint, werden wir wieder Betrieb in den Gastgärten, wie hier bei Schloss Weinstein ob Marbach, sehen Bild: swissegourmet.ch
Ab heute dürfen die Gastronomiebetriebe wieder ihre Gastgärten und Terrassen geöffnet halten. Rheintal24 hat den Chef des Restaurants Maienhalde in Berneck und Präsident von Gastro Bodensee-Rheintal Kurt Indermauer zum Thema befragt.

Der Bundesrat hat gelockert: ab heute dürfen Gastrolokale wieder offenhalten. Aber nur in den Aussenbereichen, also in Gastgärten und Terrassen. Kann sich das überhaupt rentieren? Denn bei der derzeitigen kalten Witterung werden die Gäste wohl kaum in warme Kleidung eingemümmelt und mit blauer Nase eine gutes Essen geniessen wollen. Werden bei diesen Temperaturen überhaupt Restaurants, Bars und Cafés ihre Aussenbereiche öffnen? Wir haben über die sich vielfältig ergebenden Probleme stellvertretend für die Branche mit dem Chef des Restaurants Maienhalde in Berneck und Präsident von Gastro Bodensee-Rheintal Kurt Indermauer gesprochen.

Rheintal24: Werden Sie die Terrasse am Montag öffnen?

Kurt Indermauer: Da wir Mo und Di unsere Ruhetage haben, werden wir ab Mittwoch die Terrasse über Mittag öffnen. Am Abend wird es vermutlich zu kalt sein, um draussen zu essen. Aber in ein bis zwei Wochen kann sich dies je nach Wetterlage auch ändern und wir werden sowieso spontan über die Öffnungszeiten entscheiden müssen. Das wird über die Webseite oder Facebook veröffentlicht. 

Vorderhand nur mittags, bei gutem und warmem Wetter dann auch wieder abends wird der Gastgarten von Kurt Indermauers Restaurant Maienhalde in Berneck geöffnet sein Bild: Ulrike Huber

Kann man allein mit der Öffnung der Terrasse überhaupt wirtschaftlich geschäften?

Es gibt natürlich ganz verschiedene Ausgangslagen, je nach Angebot und Platzverhältnisse muss jeder Betrieb für sich entscheiden ob es sich lohnt. Das heisst für uns, einen Speiseservice anzubieten mit ganzem Personalaufgebot, mit Schutzkonzept und Abstandsregeln, also beschränktem Platzangebot. Dann ist es noch sehr wetterabhängig und im Moment auch noch eine unsichere Nachfrage. Wahrscheinlich ist es also nicht rentabel, jedoch freuen wir uns auf unsere Gäste und möchten unbedingt wieder loslegen.

Welche Herausforderungen sind dabei zu berücksichtigen (Einkauf, Personalplanung usw)? Wo liegen die Schwierigkeiten?

Da wir im Restaurant Maienhalde nebenbei schon Take away anbieten, ist es für uns eine Ergänzung und wir werden so auch die Öffnungszeiten beobachten und wenn möglich anpassen. Der grosse Teil des Personals ist immer noch in Kurzarbeit, je mehr wir öffnen können, umso schneller kommen wir wieder zum Normalbetrieb. Wichtig ist, dass die verschiedenen Unterstützungen durch Kurzarbeit, EO-Entschädigung oder auch Härtefall noch beibehalten bleiben, solange nur eingeschränkt oder auch gar nicht geöffnet werden kann.

Hören Sie als Präsident von Gastro Bodensee-Rheintal grundsätzliche Äusserungen in diesem Zusammenhang aus dem Umfeld Ihrer Mitglieder?

Was ich so vernommen habe, warten einige noch ein zwei Wochen ab, was die Wetterlage macht, was auch verständlich ist. Wir sind hier nicht im Tessin, wo die Restaurants im Garten zweihundert Sitzplätze haben und drinnen nur fünf Tische stehen. Sobald die Sonne scheint, ist auch bei uns wieder vieles möglich. Montag und Dienstag ist es noch ein bisschen kalt, mit etwas Glück meint es dann Petrus vielleicht gut mit uns. Wir sind auf jeden Fall parat.

nas/gmh/uh