Der Bundesrat hat am Mittwoch neue Lockerungen der Corona-Massnahmen verkündet, die mit Wirkung ab Montag auch für den Amateursport von Erwachsenen in Kraft treten wird. Leider hätten diese Lockerungen jedoch kaum positive Auswirkungen für den Amateurfussball, wie der Ostschweizer Fussballverband in einer Mitteilung schreibt.
Aktuell können Jugendliche mit Jahrgang 2001 und jünger (also alle Kategorien der Junioren) als komplette Teams und mit Körperkontakt trainieren und spielen (Meisterschaft, Cup und Freundschaftsspiele). Zuschauer sind aber weiterhin keine zugelassen – ausser bei den nationalen Nachwuchsligen der U-18 der Männer und der U-19 der Frauen. Bei diesen sind maximal 100 Zuschauer bzw. 1/3 der Sitzplatzkapazität der Anlage erlaubt.
Amateurmannschaften dürfen zwar mit Einschränkungen (maximal 15 Personen, kein Körperkontakt) trainieren, der Meisterschafts- und Cup-Betrieb steht aber weiterhin still.
rheintal24 hat bei Kuno Jocham, Präsident des FC Widnau, nachgefragt:
Kuno Jocham, gemäss den am Mittwoch kommunizierten neuen Bestimmungen ist nach wie vor kein Re-Start im Amateur-Aktiv-Fussball möglich. Enttäuscht?
Enttäuschung mit Ansage. Es war wohl in Angesicht der steigenden Zahlen nichts anderes zu erwarten. Ist natürlich für uns Amateurvereine bitter, wenn das Vereinsleben quasi stillgelegt wird und dieses sowie Kontakte nicht mehr gepflegt werden dürfen.
Draussen sind Veranstaltungen mit bis 100 Personen möglich, Fussballspielen ist hingegen nicht erlaubt. Ist das aus Deiner Sicht verhältnismässig?
Da der Fussballsport nicht ohne Kontakte auf dem Spielfeld ausgeführt werden kann, ist dies gemäss Bundesrat für jene mit Jahrgang 2000 und älter nicht erlaubt. Die Verhältnismässigkeit ist für mich in diesem Kontext nicht gegeben. Es gibt genügend Alltagssituationen, wo man über einen längeren Zeitraum näher beisammen ist wie auf einem Fussballplatz mit 22 Spielern während der 90 Minuten.
Wie schätzt Du die Situation allgemein ein? Kann bis Sommer überhaupt nochmals gespielt werden?
Die Hoffnung stirbt zuletzt! Es wäre auch ein Signal hin zur Normalität, wenn man wenigsten die ausstehenden Vorrundenspiele durchführen könnte, sodass man eine halbwegs sportlich faire Meisterschaft werten könnte. Alles was darüber möglich ist, nehmen wir sehr gerne an. Aber vermutlich ist hier «der Wunsch Vater des Gedankens».