«Im Moment haben wir die Vereinstätigkeiten praktisch auf Null heruntergefahren», erzählt ein etwas zerknirschter FB-Widnau-Präsident Marco Nüesch, «Einzig unsere Sportler, die Mitglied im Nationalkader sind, dürfen trotz Coronaverbot trainieren. Und das tun sie auch mit Freude.»
«Faustball Widnau ist wie eine grosse Familie»
Derzeit keine Vereinsaktivitäten möglich
Tatsächlich sind sonst derzeit keine Vereinsaktivitäten möglich, so wie bei den vielen anderen Sportvereinen im Rheintal. «Letzten Samstag sollte ja die Papiersammlung der Kunstturner stattfinden. Auch die musste abgesagt werden.» Das Papiersammelwochenende der Faustballer ist im April eingeplant. Ob es auch stattfinden kann, ist fraglich. Marco Nüesch: «Mal schauen, ob es bis dann wieder möglich sein wird.»
Wie geht es mit den Wettkämpfen weiter? Derzeit ist vom Faustballverband jedenfalls die komplette aktuelle Hallensaison abgesagt worden. Und was mit der Feldsaison passieren wird, steht noch in den Sternen. Dennoch müssen die Widnauer Fauster vorausplanen. Denn es warten dieses Jahr zwei Grossanlässe auf der Aegeten, die geplant und organisiert werden müssen. «Am 19. Juni sollte die Verbandsmeisterschaft der Sport Union Schweiz bei uns stattfinden und am 13. bis 15. August das traditionelle Grenzlandturnier. Trotz Unsicherheit, ob diese Anlässe überhaupt möglich sein wird, beginnen wir im Moment mit der Planung und der Organisation. Dabei hoffen natürlich sehr, dass wir es in diesem Jahr durchführen können. Wichtig ist, dass wir keine Fixkosten generieren, auf denen wir dann bei einer allfälligen Absage sitzen bleiben. Den Entscheid können wir solange hinauszögern, bis wir uns für grössere externe Kostenblöcke (Zelt, Band etc.) verpflichten müssen.»
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind spürbar
Wie für alle Vereine, sind auch für Faustball Widnau die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronazeit spürbar. So sind etwa die Helfereinsätze (Papiersammlung, Generalversammlungen etc.) wichtige Einnahmequellen, welche wahrscheinlich auch in diesem Jahr ausfallen werden. «Wir sind dadurch jedoch noch nicht existenziell bedroht. Ersten haben wir super Gönner und Sponsoren, welche uns auch in diesen schwierigen Zeiten zur Seite stehen und zweitens konnten wir unsere Fixkosten herunterfahren. Da die Vereinsaktivitäten praktisch stillstehen, haben wir zwar keine Einnahmen aus Anlässen etc. aber wir haben dafür auch weniger Ausgaben.»
Erfreulich für die etwa 100 Mitglieder von Faustball Widnau, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass das Team oder der Verein aufgrund Corona «zerbröseln» könnte. Ganz im Gegenteil: «Im Vereins-Chat ist die Stimmung noch positiv. Faustball Widnau ist halt eine grosse Familie und Familien halten auch in schwierigen Zeiten zusammen», so Präsident Marco Nüesch.