Oft hat man gerade zu Beginn der Coronapandemie gehört, dass die Leichen der an diesem Virus Verstorbenen besonders ansteckend seien. Die Bestatter Tristan und Kristina Herrsche aus Oberriet haben davon zum Glück nichts gemerkt. «Bis heute sind wir jedenfalls gesund geblieben», erzählt Kristina Herrsche, «mittlerweile weiss man ja, dass die Infektion hauptsächlich über Aerosole und Tröpfchen erfolgt, die beim Husten, Lachen, Singen oder auch einfach Sprechen in der Luft verbreitet werden.» Da ist die Gefahr bei Leichen wohl nicht mehr gross.
Schutzanzüge und Handschuhe
Zudem tragen die Herrsches bei der Arbeit Schutzanzüge und Handschuhe und achten auf strengste Hygiene. «Es wird immer wieder desinfiziert. Grundsätzlich sind die Leichen unserer Ansicht nach nicht ansteckend, aber das konnte man noch nicht genau testen.»
Bei der Anzahl der Toten bemerkt Krisitina Herrsche keine grosse Steigerung. Ausser im vergangenen November. «Da hatten wir doppelt so viele Leichen wie in normalen Jahren. Aber der Jahresschnitt wird wie immer so etwa bei Sechzig liegen.» Bestatter betreiben sozusagen ein «Saisongeschäft». Während im Sommer fast niemand stirbt, ist jedes Jahr die Zeit zwischen November und März jedes Jahr «Hochsaison». Das Ehepaar Herrsche hat das für das Gebiet der politischen Gemeinde Oberreit zuständige Bestattungsinstitut von Herbert Kühne, der in den verdienten Ruhestand gegangen ist, erworben.