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Region Rheintal
30.12.2020
31.12.2020 17:21 Uhr

Silvester: Kleine Feiern und ein grosser Wunsch

Fünf bekannte Rheintaler*innen erzählen, wie sie das «Seuchenjahr» 2020 ausklingen lassen (Bilder: Ulrike Huber)
Fünf bekannte Rheintaler*innen erzählen, wie sie das «Seuchenjahr» 2020 ausklingen lassen (Bilder: Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
Rheintal24.ch hat bekannte Menschen zwischen Rheineck und Rüthi befragt, wie sie in Zeiten von Corona ihre Silvesterfeier gestalten und welche Vorsätze und Wünsche sie an das Neuer Jahr 2021 haben.

Wohl kaum einer von uns hat schon früher einmal ein derart frustrierendes, mühsames und freudloses Jahr wie das Jahr 2020 erlebt. Ein Jahr, das mit dem Covid-19 Virus wie ein Fluch über die gesamte Menschheit gekommen ist. Mit zahllosen Opfern dieser Krankheit und einem rigorosen Einbruch der Wirtschaft. Ein Jahr, das von weiterer Erderwärmung, katastrophalen Waldbränden und einem erratisch agierenden amerikanischen Präsidenten geprägt war. Von heftigen, teils gewaltsam niedergeschlagenen Strassenprotesten in Hongkong, Weissrussland und den USA.

Lange Geschichte, kurzer Sinn: das Neue Jahr 2021 muss ganz einfach besser werden. Und genau das ist es, was sich die bekannten von uns befragten Rheintaler*innen gemeinsam wünschen. Daneben erzählen sie auch von ihrer geplanten Silvesterfeier und ihren Vorsätzen.

Franco Frisenda, Gemeinderat in Au, hofft, dass die Gesellschaft die zu beobachtende Spaltung überwinden kann. Bild: Ulrike Huber

Franco Frisenda, Banker und Gemeinderat, Au:

«Es war kein lustiges Jahr 2020 mit dieser Coronakrise. Eigentlich kein Grund zum Feiern. Ich werde daheim ganz privat im kleinen Rahmen mit meiner Frau und engen Kollegen dieses Jahr ausklingen lassen. Bei einfachem Essen, einem guten Wein und einer feinen Zigarre. Bei guter Musik und bester Laune.

Ich selbst habe keine Vorsätze gefasst, aber einen grossen Wunsch: dass sich alles wieder normalisiert, sich die Gesellschaft wiederfindet und sich nicht weiter spaltet.»

Jolanda Spirig hofft auf Zustimmung zu ihren neuen Projekten (Bild: zVg) Bild: zVg

Jolanda Spirig, Autorin, Marbach

«Der Übergang ins neue Jahr ist für mich eine sehr persönliche Sache. Da ich nicht gerne fremde Leute küsse, verbringe ich den Silvesterabend wie jedes Jahr mit meinem Lebenspartner Willi Keller. Wir kochen und essen zusammen, bevor wir das neue Jahr auf meinem Balkon bei einem Glas Wein begrüssen.

Gute Vorsätze treffe ich keine, die treffe ich ja laufend (lacht), aber Wünsche, die habe ich natürlich schon:  Ich hoffe, dass unsere neuen Projekte Anklang finden und dass es uns als Gesellschaft gelingt, diese Pandemie einzudämmen.»

Mike Egger feiert bei einem Jass, einem guten Schluck Bernecker Wein und einem feinen Stück Fleisch. Bild: Ulrike Huber

Mike Egger, Nationalrat, Berneck

«Ich begrüsse das neue Jahr im ganz kleinen Rahmen mit meiner Freundin und den besten Kollegen. Da werden wir einen gemütlichen Jass klopfen, ein gutes Stück Fleisch braten und einen Schluck vom guten Bernecker Wein nehmen.

Mein Vorsatz für 2021: in Bern weiterhin Vollgas geben. Als «Weihnachtsgeschenk» hat mir meine Fraktionsführung zusätzlich zur Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission die Vertretung in der Finanzkommission übertragen. Was natürlich ein tolles Signal an eine junge Person ist. Und ich will mir künftig mehr Zeit für meine Liebsten nehmen.  Natürlich wünsche ich uns allen, dass wir Corona hinter uns bringen, aber diesen Wunsch hat sicher jeder.»

Leichtathletik-Senioren-Weltrekordhalterin Marianne Meier hofft auf weitere Wettkämpfe im Neuen Jahr. Bild: Ulrike Huber

Marianne Maier, Seniorenweltmeisterin im Kugelstossen, St.Margrethen

«Mein Mann und ich haben uns aus Vorsicht schon länger zurückgezogen. Wir sind nicht auf Besuche oder Veranstaltungen gegangen, denn man will ja niemand anstecken oder selbst erkranken. So feiere ich auch im ganz kleinen Rahmen mit Ehemann und Schwester. Was es Gutes zum Essen geben wird, weiss ich noch gar nicht. Denn mein Mann hat heute Geburtstag und da habe ich vor wenigen Stunden etwa Feines gegessen. Da will ich noch gar nicht über morgen nachdenken (lacht).

Ich wünsche mir ganz einfach, dass das nächste Jahr besser wird als heuer. Dass vielleicht auch wieder Leichtathletikwettkämpfe für Senioren stattfinden werden, wobei das noch in den Sternen steht. Ich fühle mich gut und trainiere immer etwas. Obwohl, wenn es keinen Wettkampf als Ziel gibt, muss man sich schon immer selbst ein wenig anschieben, weil man als Seniorin doch sehr schnell abbauen würde. So mache ich viel Gymnastik und jogge. Denn die Sportplätze und Hallen sind ja geschlossen.

Mein grösster Wunsch: dass es wieder möglich sein wird, wie früher soziale Kontakte zu pflegen. Es geht mir enorm «uf`´d Söck“, dass man sich nicht mehr normal treffen und begegnen kann. Der soziale Kontakt ist für alle Leute sehr wichtig, aber vor allem für jene, die alleine sind.»

Motorradcrack Dominic Schmitter feiert im trauten Heim Bild: Ulrike Huber

Dominik Schmitter, Motorradrennfahrer, Altstätten

«Mit meinem besten Kollegen und unseren Freundinnen feiern wir den Beginn des neuen Jahres bei mir daheim. Dabei wollen wir etwas Extravagantes kochen, etwas Italienisches mit asiatischem Touch. Und das Jahr gemütlich ausklingen lassen. Wobei ich ja einer der wenigen bin, der mit 2020 mega zufrieden sein muss. Denn mit dem dritten Rang im Gesamtklassement der Internationalen Deutschen Meisterschaft bei den Superbikes ist mir ein tolles sportliches Ergebnis gelungen.

Dazu kann ich die Coronapause für meine Weiterbildung nutzen. Ich mache jetzt gerade meine Fahrlehrerausbildung. Denn die kann man zur Zeit per Skype machen und muss nicht persönlich ortsanwesend sein, was bei meinem Beruf kaum möglich wäre. Ich mache einen Expresskurs mit fünf Tagen die Woche und werde im April fertig sein.

Ich mache mir eigentlich nie gute Vorsätze. Denn, wenn man erkennt, dass man etwas besser machen könnte, muss man das sofort ändern und nicht ins neue Jahr aufschieben. Was ich mir wünsche: dass dieser Coronafluch endlich vorbeigeht.»

gmh/uh
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