Joland Spirig schildert in «Hinter dem Ladentisch» die Geschichte der Familie Artho, genauer das Leben der Martha Artho junior. Eine Familie, die im Bern der Vierziger- und Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts mit dem durch Martha Artho senior betriebenen Kolonialwarenladen und der Stellung ihres Gatten als Chaffeur und Gärtner bei der Vatikanischen Botschaft nur knapp ihr Auskommen fand.
Sachlich, nüchtern und distanziert
Dieses Buch ist kein Roman, keine wirkliche Biographie, nein, dieses Buch schildert in sachlich-nüchternem und distanziertem Ton die Verhältnisse, die in der Schweiz vor nicht allzu langer Zeit das Leben bestimmten. Klerikal geprägte Verhältnisse, aus heutiger Sicht unendlich kleinbürgerlich und engstirnig. So nah in Bezug auf die wenigen Jahrzehnte dazwischen und gleichzeitig so fern in der Geisteshaltung.