Der SC Rheintal ist im letzten Spiel des Jahres beim ewigen Rivalen SC Herisau leer ausgegangen. Stark ersatzgeschwächt und mit lediglich 15 Spielern angereist, standen die Rheintaler von Beginn weg vor einer schwierigen Aufgabe.
Während die Appenzeller personell aus dem Vollen schöpfen konnten, musste SCR-Trainer Stüssi aufgrund zahlreicher Absenzen praktisch das letzte Aufgebot aufbieten. Entsprechend fühlten sich die Gäste früh etwas auf verlorenem Posten.
Schwacher Start wiegt schwer
Die Luchse verschliefen den Beginn der Partie komplett und gerieten bereits im Startdrittel mit 0:2 in Rückstand. Diese frühe Hypothek sollte sich im weiteren Verlauf als zu gross erweisen. Auch SCR-Goalie Vincent Sauter erwischte nicht seinen besten Abend. Die Rheintaler fanden erst nach und nach ins Spiel, konnten den Fehlstart aber nicht mehr vollständig korrigieren.
Nach Spielhälfte zeigten die Gäste dann endlich das Eishockey, das man von ihnen kennt. Sandro Stoop brachte sein Team zunächst mit dem Treffer zum 2:1 zurück ins Spiel. Die Antwort der Hausherren liess jedoch nicht lange auf sich warten: Die Heuberger-Brüder erzielten je einen Treffer und stellten mit dem 3:1 und dem 4:1 die Weichen erneut klar zugunsten Herisaus.
Torhüterwechsel und nächste Hypothek
In der Folge verabschiedete sich Vincent Sauter – nicht zuletzt aufgrund der mangelhaften Unterstützung seiner Vorderleute – vorzeitig in die Kabine. Für ihn übernahm Ramon Metzler, der allerdings kalt erwischt wurde. Zur Spielhälfte leuchtete bereits ein 5:1 für die Appenzeller von der Anzeigetafel.
Erst danach begannen die Rheintaler, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Sie übernahmen zunehmend das Spieldiktat, brachten Emotionen ins Spiel und sorgten damit auch für eine Vielzahl an Strafen auf beiden Seiten.
Shorthander bringt Hoffnung zurück
Der wohl schönste Moment aus Rheintaler Sicht folgte in doppelter Unterzahl: Der pfeilschnelle Sandro Stoop entwischte der Herisauer Defensive und versenkte die Scheibe mit einem sehenswerten Shorthander zum 2:5 im Netz. Dieses Tor war die Reise nach Herisau wert und brachte nochmals Hoffnung zurück ins Team der Luchse.
Im Schlussdrittel verteilte der SCR keine Geschenke mehr. Die Gäste spielten fast ausschliesslich in eine Richtung und setzten den SC Herisau zunehmend unter Druck. Die Appenzeller gerieten ins Wanken, fielen aber nicht. Trotz grossem Einsatz, ohne Torhüter und mit zwei zusätzlichen Feldspielern reichte es für die Rheintaler nur noch zum Treffer von Markus Waidacher zum 3:5.
Jahresabschluss auf Rang zwei
Damit blieben die Punkte erneut im Appenzellerland. Dem SC Rheintal blieb die Erkenntnis, dass 30 Minuten gutes Eishockey auf diesem Niveau nicht ausreichen. Dank eines Geschenks der Prättigauer, die den Argovia Stars unterlagen, schliessen die Rheintaler das Jahr dennoch auf dem zweiten Tabellenplatz ab – auch wenn die Konkurrenz bedrohlich näher rückt.
Weiter geht es für den SCR erst im neuen Jahr: Am Samstag, 3. Januar, treten die Rheintaler auswärts beim unangefochtenen Leader EC Wil an. Der SC Rheintal bedankt sich bei allen Fans für die Unterstützung im Jahr 2025 und freut sich auf ein spannendes Eishockeyjahr 2026.