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Kanton
30.11.2025
30.11.2025 19:02 Uhr

IHK begrüsst Nein zur Juso-Initiative und Ja zum Reinraum

Markus Bänziger aus Teufen
Markus Bänziger aus Teufen Bild: who-s-who.ch
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) St.Gallen-Appenzell begrüsst die heutigen Volksentscheide. Die Schweizer Stimmbevölkerung hat die JUSO-Initiative mit 78.28% deutlich abgelehnt. Im Kanton St.Gallen wurden der Reinraum am Campus Buchs und das Interventionszentrum St.Margrethen klar angenommen.

Zusammen senden diese Entscheide ein starkes Zeichen: Die Bevölkerung will einen starken Wirtschafts- und Innovationsstandort und setzt dafür auf konkurrenzfähige Rahmenbedingungen.

Planungssicherheit für Familienunternehmen und KMU

Mit dem deutlichen Nein zur JUSO‑Initiative bleiben Nachfolgeregelungen und Investitionen in Familienunternehmen planbar. Besonders erfreulich sei das noch klarere Ergebnis in der Ostschweiz. In den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden schickt die Stimmbevölkerung die Vorlage mit 84.97% an Nein-Stimmen bachab. Denn gerade für den KMU-geprägten Werkplatz Ostschweiz sei Rechtssicherheit Voraussetzung, damit Unternehmen langfristig Arbeitsplätze aufbauen und neue Projekte anstossen können. Das heutige Abstimmungsergebnis bewahrt die Substanz zahlreicher Betriebe.

Die IHK St.Gallen-Appenzell hat im Vorfeld die Sicht der Unternehmen erhoben und im Standpunkt «Familienunternehmen – bis dass der Tod uns scheidet?» vertieft aufgezeigt. Die Unternehmensumfrage bestätigte die grosse Skepsis in der Praxis: Knapp drei Viertel der befragten Unternehmen schätzt, dass die Initiative dem Werkplatz Ostschweiz nachhaltig geschadet hätte.

Die IHK St.Gallen-Appenzell hat sich gemeinsam mit der IHK Thurgau in einer Kampagne mit Sujets von Bühler Group, Lütolf AG und Züger Frischkäse AG gegen die Initiative eingesetzt. Die klare Ablehnung der Initiative in der Ostschweiz bestätige dieses Anliegen aus der Wirtschaft. «Das deutliche Nein zur Initiative bestätigt die Notwendigkeit, die Anliegen der Wirtschaft nah am Alltag der Stimmbevölkerung aufzuzeigen. Wir erreichen eine nachhaltige Entwicklung, indem wir Innovation in der Region ermöglichen und nicht verhindern», sagt Markus Bänziger, Direktor der IHK St.Gallen-Appenzell.

Reinraum Buchs: Katalysator für Innovation in der Ostschweiz

Mit dem klaren Ja zum «Sensor Innovation Hub» erhalte die Ostschweiz eine offene Infrastruktur, die Forschung, Ausbildung und Industrie verzahnt, zugänglich für Unternehmen aller Grössen. Das Ja zum Reinraum sei ein Bekenntnis zur Innovationskraft des Kantons. Sie stärke den Bildungsstandort, wirke als Magnet für Fachkräfte und generiere regionale Wertschöpfung. Die IHK hat das Projekt mit einer eigenen Kampagne und Testimonials aus der Forschungs- und Betriebspraxis getragen, gemeinsam mit den regionalen Arbeitgeberverbänden Sarganserland-Werdenberg, Rheintal, und Uzwil.

Neben dem Reinraum wurde auch das Interventionszentrum St.Margrethen deutlich angenommen – ein weiterer Baustein einer Reihe zukunftsweisender Entscheide (darunter auch der Reinraum Buchs sowie das Projekt Wil West), welche mit der von der IHK unterstützen Kampagne «5× Ja für die Zukunft des Kantons St.Gallen» verfolgt werden.

Kritischer Blick auf zukünftige Initiativen

Mit Sorge beobachtet die IHK St.Gallen-Appenzell die zunehmende Anzahl an Initiativen, die mit strengen Regulierungen den Wirtschaftsstandort Schweiz und damit den Wohlstand gefährden könnten. Mit dem erneuten Anlauf einer Volksinitiative für Konzernverantwortung drohe eine weitere Vorlage, die das Innovationspotenzial einschränken könnte. «Die Wirtschaft soll erneut in strenge regulatorische Vorgaben gezwängt werden. Statt Ressourcen in Innovationen zu investieren, müssten Unternehmen diese für zusätzliche Bürokratie und Berichterstattung einsetzen. Dies ist weder im Sinne der Umwelt noch in dem der Schweizer Bevölkerung», so Markus Bänziger.

pd/fam
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