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Kanton
27.11.2025

Ex-Energy-St.Gallen-Moderatorin löst RAV-Diskussion aus

Aline Rutishauser ist vielen noch als Radio-Energy-Moderatorin bekannt
Aline Rutishauser ist vielen noch als Radio-Energy-Moderatorin bekannt Bild: alinerutishauser.ch
Ein Tiktok-Video von Aline Rutishauser über einen geplatzten Termin beim RAV St.Gallen hat innert kurzer Zeit fast 200'000 Aufrufe erzielt und eine Debatte über Bürokratie, Kommunikation und den Umgang mit Stellensuchenden ausgelöst.

Die frühere Energy-St.Gallen-Moderatorin Aline Rutishauser meldete sich nach dem Verlust ihrer Stelle (Radio Energy St.Gallen stellte den Sendebetrieb aus wirtschaftlichen Gründen ein) im Juli beim RAV an – und wartete beim ersten Beratungstermin vergeblich.

Wie sie in einem Tiktok-Video schildert, sei ihre Beraterin unentschuldigt nicht erschienen; erst nach über 30 Minuten habe sie erfahren, die zuständige Person sei krank.

«Mir wurde vorher nichts mitgeteilt. Wir Stellensuchenden müssen pünktlich erscheinen und strenge Auflagen erfüllen. Das erwarte ich umgekehrt ebenfalls. Es geht ums Prinzip», sagt Rutishauser im Video.

Der Beitrag erreichte innert kurzer Zeit einen starken Widerhall: Fast 200'000 Aufrufe lösten eine Debatte über Abläufe und Kommunikation bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren aus. 

Auf Anfrage des «Blick» erklärte diesem Karin Jung, Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St.Gallen, die Hintergründe: Die Beraterin habe sich krankgemeldet, die Information sei aber nicht rechtzeitig zur Kundin gelangt.

«Dass diese Information sie nicht frühzeitig erreichte, ist aus Sicht aller Beteiligten ausgesprochen ärgerlich», so Jung. Der Vorfall habe das RAV veranlasst, interne Kommunikationsprozesse zu überprüfen und alle involvierten Stellen zu sensibilisieren.

Schweizweit würden jährlich rund 1,5 Millionen Beratungsgespräche in rund 150 RAV geführt, so Jung weiter. Die Anzahl Beschwerden sei gemessen daran sehr gering. Eine im Oktober 2025 veröffentlichte Seco-Befragung zeige zudem eine hohe Zufriedenheit der Stellensuchenden mit den Dienstleistungen der RAV.

Das sieht Aline Rutishauser ähnlich: Nach dem Vorfall habe sie ein Entschuldigungsmail und einen neuen Berater erhalten, wie sie in einem Folgepost erzählt. Mit diesem ist sie sehr zufrieden; die Entschuldigung habe sie positiv überrascht. «Das fand ich korrekt. Ich habe nicht erwartet, dass überhaupt eine Entschuldigung kommt.»

Die 28-Jährige sagt auch: Grundsätzlich finde sie das RAV eine gute Sache und sei dankbar für die Unterstützung.

Was haben Sie für Erfahrungen mit dem St.Galler RAV gemacht? Schreiben Sie uns auf redaktion@stgallen24.ch.

stgallen24/stz.
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